Sanierung
Handwerker bohrt Löcher in eine feuchte Wand

Was hilft bei feuchten Wänden?

Sie sind der Schrecken jedes Hausbesitzers, ein gesundheitliches Risiko und nicht zuletzt der Auslöser für umfangreiche, teure Sanierungsmassnahmen. Feuchte Wände begünstigen Schimmelpilzbefall, können die Bausubstanz erheblich schädigen und dadurch den Wert einer Immobilie erheblich beeinträchtigen. Wir haben uns daher einmal auf die Suche nach den besten Massnahmen gegen feuchte Wände gemacht.

19 April 2018

Auslöser feuchter Wände

Feuchte Wände entstehen nicht über Nacht, soviel steht fest. Vielmehr ist es ein langer Prozess, bis eine Wand auch mit blossem Auge als feucht zu erkennen ist. Es vergehen leicht Jahre, bis feuchte Wände im Innenbereich überhaupt sichtbar werden. Leider ist es dann für schnelle Massnahmen fast schon zu spät, denn unter Tapeten verborgen kann bereits der erste Schimmel prächtig blühen. Die Gründe für feuchte Wände sind ziemlich vielseitig. In Innenräumen kann ein falsches Lüftungsverhalten oder eine schlecht eingestellte Heizung bereits der Auslöser sein. Bei feuchten Aussenwänden hingegen ist zumeist ein Schaden an der Bausubstanz ursächlich. Immerhin steht das Haus direkt auf der Erde und ist damit Regenwasser, Sickerwasser und Co. schutzlos ausgesetzt. Gerade in den Fällen, wo die Horizontalsperre – ein effektiver Schutz gegen von unten eindringende Feuchtigkeit – defekt ist oder fehlt, kann Grundwasser in das Mauerwerk eindringen.

Massnahmen gegen feuchte Wände

Der erste Schritt bei einer festgestellt feuchten oder nassen Wand sollte immer die Ursachenfeststellung sein. Hilfreich sind hier Fachbetriebe, die auf dieses Schadensbild spezialisiert sind. Mit entsprechenden Geräten kann das Fachpersonal ohne grössere Zerstörung an der Bausubstanz in vielen Fällen die Hauptursache für eindringendes Wasser feststellen.

Lassen sich bauliche Mängel ausschliessen, hat der Bewohner Glück im Unglück. Hier reicht eine Veränderung der Verhaltensweisen hinsichtlich Heizen und Lüften oftmals aus, um Feuchtigkeit aus den Wohnräumen zu bekommen. Liegen allerdings bauliche Mängel vor, kann es schnell langwierig, teuer und arbeitsintensiv werden. Die betreffenden schadhaften Stellen müssen entweder von aussen oder von innen trockengelegt und dann abgedichtet werden. In der Regel wird hierfür Bitumendickbeschichtung oder Dichtungsschlamm eingesetzt.

Eine Wand trockenlegen – So wird’s gemacht

Dringt Wasser über die Hauswände im Erdboden ein, kann in Eigenleistung eine Horizontalsperre eingezogen werden. Diese Sperre sorgt für ein schnelles Austrocknen der Wände und verhindert zuverlässig eine neue Durchfeuchtung. Bevor die Wand trockengelegt werden kann, muss der gesamte Anstrich sowie Staub und eventuell vorhandener Putz sorgfältig entfernt werden. Zum Verschliessen von Rissen oder Beschädigungen empfiehlt sich der Einsatz von Gummi-Mörtel.

Als nächster Schritt müssen Bohrlöcher für das Trocknen der Wände gesetzt werden. Mittels eines 12 mm Bohrers werden rund 10 Zentimeter über dem Boden Löcher in einem Abstand von maximal 10 Zentimetern gesetzt. Bei normalem Mauerwerk sollte der Neigungswinkel der Bohrungen 35 Grad betragen, bei Naturstein oder ähnlichem Material setzt man die Bohrungen direkt in die Fugen. Oberhalb der ersten Reihe Bohrlöcher werden im Abstand von rund 5 Zentimetern mittig versetzt weiterer Bohrlöcher gesetzt.

Nach dem Setzten der Bohrlöcher werden diese mit Injektionsstoff versehen. Füllen Sie die Bohrlöcher komplett aus. Abhängig vom Saugverhalten des Mauerwerks müssen sich mit 6 bis 14 Tagen rechnen, bis die Horizontalabdichtung die Löcher vollständig gesättigt hat.

Nun werden die Löcher sorgfältig mit Dichtungsschlamm verschlossen – die Reparatur der schadhaften Wand ist damit abgeschlossen. Eine Wand trockenlegen ist also einfacher, als man meinen mag – handwerkliches Geschick und die entsprechende Ausrüstung natürlich vorausgesetzt.

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Fazit

So alptraumhaft eine feuchte Wand auf den ersten Blick auch erscheinen mag – sie ist noch lange kein Weltuntergang! Wichtig ist vor allem die Ermittlung der Ursachen für die Nässe im Mauerwerk. Hier wird dringend zu Profis geraten, die mit entsprechender Ausrüstung schnell und zuverlässig die schadhaften Stellen rausfinden können. Die eigentliche Reparatur ist relativ schnell erledigt, zumindest dann, wenn sich der Schaden noch in Grenzen hält. Im Innenbereich kann schon durch eine Änderung des eigenen Verhaltens Feuchtigkeit von den Wänden ferngehalten werden.

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