Bauplanung & Bauleitung
Hand hält Lupe vor Modellhaus mit Energieeffizienzgrafik.

Was versteht man unter Minergie bzw. energieeffizienter Bauweise? 

Im folgenden Artikel erläutern wir Ihnen, was unter Minergie verstanden wird und welche Kriterien zu einer energieeffizienten Bauweise gehören.

26 Januar 2023

fHHaben Sie schon vom Schweizer Baustandard für neue und modernisierte Gebäude, dem sogenannten Minergie-Standard, gehört?

Unter «Minergie» wird der Schweizer Energieeffizienzstandard für Häuser verstanden. Es handelt sich um ein weltweit geschütztes Qualitätslabel für nachhaltige Bauweise und ist ein Verein, in dem der Bund, die Kantone sowie Wirtschaftsunternehmen zusammenarbeiten. Das Label sorgt für eine Qualitätssicherung in der Planungs-, Bau- und Betriebsphase und bietet drei Gebäudestandards: Minergie, Minergie-P und Minergie-A an. Mit dem Zusatz ECO werden zudem die beiden Themen Gesundheit und Bauökologie berücksichtigt.

Der Komfort, die Effizienz und der Werterhalt von Immobilien sind zentrale Aspekte, welche die energieeffiziente Bauweise ausmachen. Bauten, die einem Minergie-Standard unterliegen, zeichnen sich durch einen geringen Energiebedarf, maximalen Anteil an erneuerbaren Energien, hohen Wohn- und Betriebskomfort sowie ausgeglichenem Raumklima im Winter und im Sommer aus.

Häuser, die also weniger Energie konsumieren als durch die Bauvorschriften vorgegeben, sind dazu befähigt, eine Minergie-Zertifizierung zu beantragen. Ob der Standard auf das Gebäude zutrifft, wird durch Energiefachstellen und dem entsprechenden Kanton überprüft, wobei als zertifizierbare Gebäudetypen Wohnhäuser, Schulhäuser, Bürobauten und Spitäler gelten. Welche spezifischen Kriterien für eine Minergie-Zertifizierung erfüllt sein müssen, erläutern wir Ihnen im folgenden Abschnitt.

Kriterium 1: Wärme und Strom

Eine gut gedämmte Gebäudehülle ist unverzichtbar, wenn man ein energieeffizientes Gebäude mit einem niedrigen Heizwärmebedarf errichten möchte. Darüber hinaus spielt auch die Gesamtenergieeffizienz, also die Notwendigkeit an elektrischer Energie für die Haustechnik und das Warmwassersystem, eine entscheidende Rolle. Wer ein Minergie-Zertifikat erhalten möchte, muss nicht zuletzt einen geregelten Luftwechsel nachweisen können. Dazu gehören verschiedene Lüftungssysteme mit unterschiedlichem Installationsaufwand.

Kriterium 2: Erneuerbare Energie

Bauten werden eher für eine Minergie-Zertifizierung in Betracht gezogen, wenn zum Heizen und für die Wassererwärmung erneuerbare Energien verwendet werden. Dazu gehören Holz, Sonnenwärme oder Umgebungswärme mit Wärmepumpe. Fossil beheizte Gebäude sind jedoch ebenso in der Lage, zertifiziert zu werden.

Kriterium 3: Qualitätskontrolle

Der Verein Minergie bietet zwei Zusatzoptionen für die Qualitätssicherung an, damit einem möglichen Unterschied zwischen erwarteter und effektiver Energieeffizienz entgegengewirkt werden kann. Darüber hinaus können auch lediglich einzelne Bauteile des Gebäudes, wie beispielsweise Fenster, Türen, Wandysteme etc., als Minergie-Module zertifizieren werden. Genauere Informationen bezüglich der Qualitätssicherung beziehen Sie bitte auf der Minergie-Webseite.

Die Finanzierung eines Minergie-Wohnbaus

Immer mehr Kapitalgeber sind bereit, den Kunden für Minergie-zertifizierte Immobilien einen Spezialrabatt im Hypothekarzins anzubieten. Die Begriffe dafür sind vielfältig und können beispielsweise «Umweltdarlehen», «Energie-Hypothek», «Eco-Vergünstigung», etc. sein.

Dabei gilt es sicherlich zu prüfen, ob es sich nicht nur um eine Art Marketing-Aktion des Kapitalgebers handelt und man bei einem anderen Institut ohne diesen «Bonus» punkto Zinskonditionen nicht gar noch besser fährt. Was sich hier bewährt ist die Kontaktaufnahme mit einem professionellen Vergleichsanbieter für Hypotheken. Solche Dienstleister vergleichen unabhängig und transparent verschiedene Angebote von verschiedenen Kapitalgebern. Das ist nicht nur zeiteffizient, sondern in den meisten Fällen auch sehr attraktiv von den Konditionen und es lässt sich damit viel Geld sparen.

Gerne stehen wir Ihnen bei Fragen zur Verfügung – kostenlos und unverbindlich.

Artikelbild: © andreypopov / 123rf.com

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