Gebäude & Energie
Handwerker schraubt an einem Elektro-Boiler.

Alles Wissenswerte zum Thema Boiler anschliessen

In diesem Beitrag verraten wir Ihnen, worauf es beim Boiler-Anschliessen genau ankommt, welche unterschiedlichen Boiler-Optionen in Frage kommen können und wie Sie einen versierten Profi für die Arbeit finden können.

18 April 2020

Sie möchten gerne einen Boiler anschliessen bzw. einen alten Boiler austauschen? Dann sollten Sie unbedingt die Dienste eines Profis in Anspruch nehmen, denn im Falle des Boilers laufen Wasser und Strom oder Gas dicht nebeneinander und der Anschluss sollte aufjedenfall fachgerecht durchgeführt werden. Ohnehin ist in der Schweiz gesetzlich vorgeschrieben, dass elektrische Arbeiten von einem zertifizierten Profi erledigt werden müssen.

Boiler anschliessen – eine Arbeit für den Profi

Boiler werden entweder mit Strom oder Gas beheizt. Beides sind Anschlüsse, die mit konkreten Gefahren verbunden sind und deshalb besonders sorgfältig und fachmännisch durchgeführt werden sollten.

Dies gilt zum einen natürlich für die Arbeiten selbst, denn immerhin arbeiten Sie oder der Profi direkt mit Strom und Gas und können bei unsachgemässem Vorgehen schwere Verletzungen oder Gesundheitsschäden davontragen. Zum anderen ist der fachgerechte Anschluss aber auch wichtig, um das anschliessende Funktionieren des Boilers sicherzustellen. Denn hier kann es einerseits dazu kommen, dass durch einen Kurzschluss ein Brand entsteht oder aber, dass der Boiler nicht korrekt versorgt wird und daher das Wasser nicht auf die nötige Temperatur erhitzt. Bei Wassertemperaturen unter 50 Grad Celsius kann es nämlich dazu kommen, dass sich gesundheitsgefährdende Legionellen vermehren.

Im Falle des Gasboilers ist die Gefahr bei einem unsachgemässen Anschluss, dass eventuell Gas austritt, welches zum einen schädlich für die Gesundheit ist und zum anderen natürlich entzündet werden könnte und daher ebenfalls eine Bandgefahr darstellt.

Das Boiler-Anschliessen ist somit also ganz zweifelsfrei eine Aufgabe für den Experten!

Verschiedene Optionen an Boilern

Boiler werden dazu benutzt, warmes Wasser zu liefern – typischerweise für das Badezimmer oder die Küche. Je nach Alter des Hauses, Bauweise und Heizungssystem kommen unterschiedliche Boiler in Frage.

Zum einen sind Durchlauferhitzer sehr beliebt, wobei diese vor allem in älteren Häusern zum Einsatz kommen, denn hier gibt es oft kein zentrales Warmwassersystem bzw. Warmwasseranschluss. Durchlauferhitzer werden direkt an der Wand aufgehängt, und zwar in der Regel dort, wo das warme Wasser benötigt wird. Das Wasser läuft durch diese Art Boiler und wird erhitzt. Die Temperatur kann dabei eingestellt werden.

Früher wurden oft Warmwasserspeicher benutzt, wenn grössere Mengen warmes Wasser benötigt wurden. Dieser ziemlich grosse Boiler besitzt im Inneren einen Brenner, der das Wasser erhitzt, welches anschliessend bis zum Gebrauch gespeichert wird. Heutzutage werden diese Boiler kaum noch benutzt, da sie einen sehr hohen Energieverbrauch haben – bei geringer Effizienz.

In der heutigen Zeit wird der indirekt beheizte Warmwasserboiler bevorzugt. Das Wasser wird über die Heizungswärme erhitzt, wobei auch hier die Temperatur eingestellt werden kann – und zwar über den Heizungsregler. Das Wasser gelangt vom Heizkessel über Wasserrohre direkt zum Gerät.

Seit einigen Jahren findet man auch sogenannte Wärmepumpenboiler. Die Funktionsweise ist die gleiche wie bei der Wärmepumpe, d.h. externe Wärmequellen wie Luft, Heizungsabwärme, etc. werden zum Erhitzen benutzt. Die Wärmepumpenboiler sind sehr energieeffizient und daher eine sehr gute Option.

Welche Boiler-Art bei Ihnen für ein optimales Ergebnis sorgt kann pauschal nicht so einfach beantwortet werden und Sie sollten sich diesbezüglich am besten von einem versierten Fachmann ausführlich beraten lassen.

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Gedanken zum Umweltschutz und Energiesparen – Alternativen zum Elektro-Boiler

Herkömmliche Elektroboiler, wie Durchlauferhitzer und Warmwasserspeicher, sind grosse Stromfresser. So werden jährlich unglaubliche zwei Milliarden Kilowattstunden Strom in der Schweiz durch Elektroboiler verbraucht. Mittlerweile gibt es strenge Auflagen für Neubauten. In vielen Schweizer Kantonen sind die herkömmlichen Boiler sogar komplett in Neubauten verboten. Sollten Sie eine Bestandsimmobilie mit Elektro-Boiler besitzen, kann sich der Austausch eines alten Elektro-Boilers durchaus lohnen und auf Dauer durch geringere Stromkosten bezahlt machen.

Im Wesentlichen gibt es zwei Alternativen zum Elektroboiler:

  • System mit Sonnenkollektoren
  • Wärmepumpenboiler

In beiden Fällen kann der Stromverbrauch um über 50% reduziert werden.

Besonders sinnvoll sind kombinierte Systeme, da so zu jeder Zeit warmes Wasser zur Verfügung steht – und zwar auf energieeffiziente Weise.

System mit Sonnenkollektoren

Diese Art, um Brauchwasser zu erhitzen, ist derzeit besonders beliebt und der Anteil an Haushalten, die dieses System benutzen, hat sich in der Schweiz in den letzten Jahren kontinuierlich erhöht.

Optimal wäre natürlich, wenn sich irgendwann das Erhitzen von Brauchwasser durch Solarenergie bzw. erneuerbare Energien als Standard etablieren würde.

Derzeit ermöglicht die aktuelle Technologie, dass ca. 70% des Warmwasserbedarfs durch ein solches System bereitgestellt werden kann. Die restlichen 30% müssen dann mit einem kleinen Elektroboiler oder durch eine andere Option erhitzt werden.

Für das Erhitzen mithilfe von Solarenergie müssen auf dem Dach Sonnenkollektoren installiert werden. Dies ist nahezu auf jedem Hausdach problemlos möglich.

Es kann allerdings ein Problem sein, wenn das Haus unter Denkmalschutz- oder Ortsbildschutz steht, denn in diesen Fällen dürfen in der Regel keine Solarzellen auf dem Dach installiert werden, jedenfalls nicht, wenn diese sichtbar sind.

Aufjedenfall muss in fast allen Kantonen der Schweiz eine Baubewilligung eingeholt werden, wenn Sie Sonnenkollektoren installieren möchten. Zuständig sind hier die einzelnen Gemeinden. Bevor Sie sich also an das Projekt machen, sollten Sie sich vorab bei Ihrem zuständigen Bauamt erkundigen.

Wärmepumpenboiler

Eine weitere gute und umweltfreundliche Option ist der Wärmepumpenboiler. Der Einbau ist wesentlich einfacher und schneller als der des Solarsystems und geht typischerweise an einem Tag über die Bühne.

Vergleicht man den Stromverbrauch des Wärmepumpenboilers mit dem des Elektroboilers, so verbraucht dieser ca. ein Drittel weniger Strom für die gleiche Menge an warmem Wasser.

Die Funktionsweise des Wärmepumpenboilers besteht darin, dass die Wärme der Umgebungsluft genutzt wird, um das Wasser zu erwärmen. Dazu muss es gar nicht mal heiss sein, denn das Ganze funktioniert auch, wenn diese im Winter z.B. bei mindestens 8 Grad Celsius liegt.

Die aus der Umgebungsluft gewonnene Wärme wird an einen Speicher abgegeben, der dann seinerseits das zuvor kalte Wasser erwärmt. Der Wärmepumpenboiler wird normalerweise in Heizungsräumen, in der Waschküche, im Keller oder in einem Abstellraum installiert. Dabei ist wichtig, dass der Raum, in dem diese Art Boiler installiert wird, nicht beheizt sein darf, da das Gerät sonst die Wärme aus der beheizten Luft ziehen würde, was letztlich unwirtschaftlich und ineffizient wäre.

Praktisch ist dabei auch die Tatsache, dass der Wärmepumpenboiler die Umgebungsluft entfeuchtet, was ja gerade im Keller durchaus gewollt ist, insbesondere dort, wo eventuell Wäsche zum Trocknen aufgehängt wird.

Ein kombiniertes Wärmesystem

Wenn Sie es ganz besonders ideal haben möchten, dann ist ein kombiniertes Wärmesystem die richtige Option für Sie. Denn so haben Sie das ganze Jahr über und zu jedem Zeitpunkt warmes Wasser, welches auf umweltfreundliche und energiesparende Art und Weise erhitzt wurde.

Logischerweise ist die Installation dieses kombinierten Systems aufwendiger und somit kostspieliger – am Ende lohnt sich die Investition jedoch ganz bestimmt. Generell ist es sicherlich am besten, wenn Sie sich von einem entsprechenden Fachmann ausführlich beraten lassen.

In vielen Kantonen ist es zudem möglich, Subventionen zu beantragen. Auch hierüber weiss der Profi natürlich gut Bescheid und hilft Ihnen entsprechend gerne.

Weiterführende Informationen zum Thema Boiler ersetzen haben wir in diesem Beitrag zusammengestellt.

Boiler anschliessen – diese Handwerker helfen Ihnen weiter

Nachdem Sie sich also für den passenden Boiler in Ihrem individuellen Fall entschieden haben, benötigen Sie einen gut ausgebildeten Fachmann, der den Boiler anschliessen kann.

Der richtige Betrieb für diese Arbeit ist grundsätzlich ein Heizungs- und Sanitärunternehmen. Denn insbesondere der Heizungsinstallateur hat sich nach seiner 3-jährigen Grundausbildung ganz sicher im Bereich Warmwassersysteme fortgebildet und kennt sich mit allen Technologien aus.

Allerdings sollte Sie schon darauf achten, dass er wirklich auf dem neusten Stand ist, denn die Technik entwickelt sich ständig und ziemlich rasant weiter. Und schliesslich möchten Sie, wenn Sie schon die Investition machen, die beste technische Option bekommen. Mehr zu den Arbeiten, die der Sanitärinstallateur übernimmt, finden Sie in diesem Beitrag.

Allerdings können durchaus auch andere Gebäudetechniker und Installateure, wie Elektriker, den Boiler anschliessen, falls sie sich im Bereich Heizungsinstallation weitergebildet haben.

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Offerte suchen zum Boiler-Anschliessen

Bitten Sie nun um Offerten bei verschiedenen Fachleuten, um diese miteinander vergleichen zu können. Wichtig ist hierbei, dass Sie um eine detaillierte Offerte bitten, in der z.B. folgenden Aspekte / Rechnungsposten klar erkenntlich sein sollten:

  • Kosten für die Demontage des alten Boilers
  • Kosten für die Entsorgung des alten Boilers
  • Kosten für den gewünschten Boiler
  • Kosten für das Boiler-Anschliessen
  • Leistungsanpassung der Energiequelle
  • An- und Abfahrt
  • Veranschlagte Arbeitszeit und deren Kosten
  • Kosten für zusätzliche Arbeitsmaterialien

Das reine Boiler-Anschliessen kostet bei einem einfachen Boiler ca. CHF 500.-. Bei komplexen Systemen kann der Kostenvoranschlag allerdings durchaus zwischen CHF 7‘000.- und CHF 8‘000.- liegen.

Eventuelle Kosteneinsparungen können Sie durch das eigenständige Entsorgen des alten Boilers erzielen, oder indem Sie andere Vorarbeiten oder Aufräumarbeiten selbst erledigen. Fragen Sie am besten den Fachmann, was Sie tun können.

Von der Demontage sollten Sie Abstand nehmen, denn auch hier müssen Sicherheitsvorkehrungen beachtet werden, weshalb diese Arbeit eine Sache für den Profi ist.

Die einfachste Lösung ist natürlich, wenn Sie mit unserem Offertenservice nach einem geeigneten Fachmann in Ihrer Nähe suchen. Denn so müssen Sie alle Angaben zu Ihrem Projekt nur einmal in den Offertensucher eingeben und bekommen dann Angebote von mehreren qualifizierten Fachleuten.

Sehen Sie sich diese in Ruhe an und wählen Sie dann den Experten, der Ihnen am meisten zusagt. Bedenken Sie unbedingt, dass nicht nur der Preis als Auswahlkriterium herangezogen werden sollte, denn schliesslich möchten Sie ja auch eine hervorragende Beratung und einen wirklich optimalen Einbau bekommen. Gerade bei teuren Anlagen sollten Sie stets auch auf die entsprechende Zusatzqualifikation des Profis achten.

Artikelbild: © cuchina / 123rf.com

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Christian Burgener
3 Jahre zuvor

Gibt jetzt auf dem Handwerkerservice noch einen Beitrag zum Thema Boiler entkalken: https://offerten.bawos.ch/boiler-entkalken-kosten