Gebäude & Energie
Handwerker installiert Lüftungselement einer Deckenheizung.

Alles Wissenswerte zum Thema Deckenheizung

In diesem Beitrag möchten wir Ihnen die sogenannte Deckenheizung mit ihren Vor- und Nachteilen vorstellen. Was genau das ist, auf was Sie achten müssen und wie Sie den passenden Experten für den Einbau finden, erfahren Sie in diesem Artikel!

13 Januar 2020

Das Thema Heizung ist stets aktuell, denn Schweizer Hausbesitzer machen sich zurecht stets Gedanken darüber, welches Heizungssystem das effizienteste und vor allem finanziell vorteilhafteste ist. Immerhin ist es weite Teile des Jahres recht kalt und wer möchte nicht ein optimales Raumklima für sich und seine ganze Familie haben?

Zudem geben Schweizer jährlich beträchtliche Summen für die Heizkosten aus und der Umweltschutz ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt. Deshalb sind Bauherren bei der Suche nach dem passenden Heizungssystem besonders sorgfältig – oder sollten es zumindest aus den genannten Gründen sein. Aber auch wenn Sie ein Haus sanieren oder renovieren oder einen Anbau planen, sollten Sie sich mit dem Thema auseinandersetzen. Zur Auswahl stehen viele verschiedene Optionen – wir haben zum Beispiel hier einen Artikel zu Ofen und Kamin sowie einen Artikel zur Pelletheizung.

Wie funktioniert eigentlich eine Deckenheizung?

Das Prinzip, mit dem eine Flächenheizung an der Decke arbeitet, stammt schlicht und einfach aus der Natur. Denn unser Wohlbefinden, was die Temperatur angeht, hängt eigentlich gar nicht nur von der Lufttemperatur ab, sondern auch von der Umgebungstemperatur und vor allem auch von der sogenannten Empfindungstemperatur. Am wohlsten fühlen wir uns demnach, wenn sich Raumluft-, Empfindungs- und Umgebungstemperatur in einem ausgewogenen Verhältnis befinden.

Ein gutes Beispiel ist, dass wir oft schon im T-Shirt rausgehen und uns auch durchaus wohlfühlen, obwohl die Lufttemperatur noch ziemlich niedrig ist. So sieht man beispielsweise auf Skipisten in der Osterwoche regelmässig Menschen in T-Shirts. Dies kommt daher, dass die Strahlungswärme den Körper erwärmt, obwohl die Lufttemperatur noch wesentlich kühler ist.

Genau dieses Phänomen wird von der Deckenheizung ausgenutzt. Die von dieser Art der Heizung abgegebene Wärmestrahlung verwandelt sich erst dann in Heizenergie, wenn Sie auf ein Hindernis stösst, dieses kann das Mobiliar, der Boden und natürlich auch sich im Raum aufhaltende Menschen sein.

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Dieses Prinzip wird auch bei der Wand- oder Fussbodenheizung angewandt, allerdings zu einem geringeren Anteil. Es wird eine Fläche erwärmt, ohne dass die Luft die Wärmeenergie transportieren muss. Bei der Deckenheizung ist der Anteil sage und schreibe 98%, während bei der Fussbodenheizung mit 50% Strahlung und 50% Konvektion gearbeitet wird und die Wandheizung mit 70% Strahlungsanteil dazwischen liegt.

Bei der Deckenheizung handelt es sich um eine Flächenheizung, ähnlich wie die Fussboden- und die Wandheizung. Erwärmt werden grosse Flächen mit Rohrschlangen oder Strahlplatten, im Gegensatz zu herkömmlichen Systemen mit Heizkörpern. Bei diesen muss ein Medium – Wasser – auf 55° bis 60° C erhitzt werden. Hierzu ist eine hohe Vorlauftemperatur nötig. Bei Deckenheizungen liegt diese Vorlauftemperatur mit 30° bis 40° C deutlich niedriger. Die Steuerung erfolgt über eine zentrale Anlage, die im Falle von Neubauten sehr oft eine Solaranlage – also zusätzlich sehr umweltfreundlich – ist.

Ist es möglich, mit einer Deckenheizung Energie zu sparen?

Nun fragen Sie sich, wie alle anderen Hausbesitzer auch, ob denn dieses Prinzip in Sachen Reduzierung der Heizkosten von Vorteil ist. Wie effizient ist also diese Art des Heizens?

Neben dem Umstand, dass die Vorlauftemperatur deutlich niedriger ist, also zur Erreichung wesentlich weniger Energie benötigt wird, ist ebenfalls von entscheidender Bedeutung, dass die abgegebene Wärmestrahlung, die von der Deckenheizung ausgeht, erst dann in Heizenergie umgewandelt wird, wenn sie auf Gegenstände oder Personen stösst. Somit werden dann diese Gegenstände erwärmt und werden selbst zu Energieträgern, die dann weiter Wärme abgeben können.

Auf diese Weise kommt es zu einem guten Gleichgewicht zwischen Raumluft-,  Empfindungs- und Umgebungstemperatur. Das Resultat ist dann letztendlich, dass mit einem geringeren Heizaufwand ein Raum deutlich wärmer wahrgenommen wird, als er eigentlich ist. Es wird also für das gleiche Ergebnis weniger Heizwärme benötigt.

Besonders vorteilhaft ist dann natürlich, wenn – wie bereits angesprochen – eine Kombination mit regenerativen Energiequellen installiert wird, also z.B. Solarenergie. Es gibt einige Hersteller, die genau dies anbieten, es lohnt sich also, wenn Sie sich diesbezüglich informieren bzw. in der Ausschreibung Ihres Projektes diesen Punkt als Wunsch mit angeben.

Insgesamt kann durch den Einbau einer Deckenheizung verglichen mit herkömmlichen Heizungssystem bis zu 40% der Heizenergie eingespart werden.

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Zwei verschiedene Optionen für die Deckenheizung

Falls Sie sich für eine Deckenheizung entscheiden, stehen zwei verschiedene Optionen zur Auswahl. Zum einen gibt es eine elektrisch betriebene Deckenheizung, bei der Heizplatten oder Folie aus leitfähigem Material verwendet werden. Der Anschaffungspreis ist geringer und die Montage einfacher, allerdings ist der Betrieb energieintensiver. Dies kann durch die Verwendung von Solarstrom ausgeglichen werden.

Die zweite Option ist eine wasserführende Deckenheizung. Im Prinzip handelt es sich hier um ein System aus Rohren, die auf Stahlplatten aufgebaut sind.

In welchen Räumen ist eine Deckenheizung sinnvoll?

Ein grosser Vorteil der Deckenheizung ist, dass Sie einen Raum sehr schnell auf eine angenehme Temperatur bringen kann. In einem gut isolierten Gebäude erwärmt sich die Decke binnen 10 bis 15 Minuten. Somit ist die Wärme schon wenige Minuten nach dem Einschalten deutlich spürbar. Personen, die sich in einem Raum mit Deckenheizung aufhalten, empfinden die Temperatur zudem wärmer als sie eigentlich ist – genauer gesagt um ca. 3° C.

Deckenheizungen werden schon seit längerem in grossen Räumen erfolgreich eingesetzt – was der ursprüngliche Anwendungsbereich war. Gute Beispiele sind:

  • Turnhallen
  • Flughäfen
  • Einkaufszentren
  • Fabrikhallen
  • Grossraumbüros
  • Arztpraxen

Allerdings hat sich die Deckenheizung in jüngerer Zeit auch zunehmend für den privaten Gebrauch in Einfamilienhäusern und Wohnungen durchgesetzt, da durch die niedrige Vorlauftemperatur eine beachtliche Energieeinsparung ermöglicht werden kann. Ein weiterer Pluspunkt ist sicherlich auch, dass – genau wie bei der Fussbodenheizung – die optisch störenden Heizkörper wegfallen. Es handelt sich somit um eine visuell sehr ansprechende Art der Heizung, die zudem Platz spart, der sonst für die Heizkörper verloren gehen würde.

Ein Nachteil ist jedoch, dass Sie nach dem Einbau keine Löcher mehr in die Decke bohren können. Überlegen Sie sich also im Vorfeld genau, wo Sie Lampen haben möchten oder eventuell andere Dinge aufhängen oder befestigen möchten.

Beachten Sie bitte unbedingt, dass sich die Deckenheizung nur dann lohnt, wenn das Haus als Neubau oder im Rahmen einer umfassenden Sanierung absolut optimal wärmeisoliert wurde, denn sonst geht einfach zu viel Wärme über die Decke verloren. Mehr zu den Themen Wärmedämmung, Kellerdecke isolieren und Bodendämmung finden Sie in unseren jeweiligen Spezialartikeln.

Alles in allem ist es ratsam, dass Sie sich an einen Experten wenden, damit dieser Ihren Fall analysieren kann und Ihnen eine fachkundige Empfehlung aussprechen kann, ob eine Deckenheizung für Sie vorteilhaft ist und wenn ja, welcher Typ.

Deckenheizung – Kosten, mit denen Sie rechnen können

Natürlich ist eine wirklich akkurate Kosteneinschätzung aufgrund der vielen verschiedenen Variablen nicht möglich. Allerdings können Sie als Anhaltspunkt für die Deckenheizung-Kosten davon ausgehen, dass ein elektrisches Heizpaneel für die Decke für den normalen Hausgebrauch ab rund CHF 300.- zu erhalten ist.

Ein in der Decke integrierter Heizstrahler ist deutlich kostenintensiver und muss von einem Fachmann installiert werden. Lassen Sie sich beraten und vom Experten alle Vor- und Nachteile verschiedener Heizungssysteme erläutern. Denn immerhin handelt es sich um eine grössere Investition, die wohl überlegt werden will.

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So finden Sie den passenden Experten für die Deckenheizung-Installation

Um einen kompetenten Anbieter zu einem guten Preis zu finden, sollten Sie stets bei mehreren Profis anfragen und um eine Offerte bitten. Hierzu müssen Sie dem Handwerker bestimmte Angaben machen, z.B.:

  • Grösse des zu beheizenden Raumes bzw. des Hauses
  • Angaben über die Wärmedämmung
  • Anforderungen an die Heizung
  • Art, Alter und Zustand der vorhandenen Heizanlage

Seien Sie so genau wie möglich, denn nur so kann der Fachmann das Projekt wirklich realistisch einschätzen und einen entsprechenden Kostenvoranschlag erstellen. Ohnehin wird der Fachmann bei einem Ortstermin alles genau unter die Lupe nehmen, aber je genauer Sie im Vorfeld sind, umso schneller und konstruktiver ist die Ortsbesichtigung und die Kostenangabe.

Damit Sie die Kostenvoranschläge auch wirklich gut miteinander vergleichen können, sollten Sie auf Folgendes bei der Expertensuche achten:

  • Holen Sie stets mehr als einen Kostenvoranschlag ein und vergleichen Sie diese in Ruhe.
  • Machen Sie sich durch das aufmerksame studieren der Webseite des Anbieters – auch der Bewertungen anderer Kunden und durch einen Blick auf Referenzen – einen ersten Eindruck vom Anbieter.
  • Bevorzugen Sie Anbieter aus der Nähe, um Anfahrtskosten gering zu halten.
  • Führen Sie auch, falls möglich, noch vor Vergabe des Projektes ein persönliches Gespräch, zumindest am Telefon, um sich ein besseres Bild zu machen.
  • Achten Sie bei der Offerte darauf, dass alle gewünschten und im Vorfeld besprochenen Leistungen detailliert aufgeführt sind.

Lassen Sie sich einen sorgfältig kalkulierten Kostenplan geben, denn durch diesen können Sie die zu erwartenden Einsparungen im Energiebereich ermitteln und dann entscheiden, ob sich die Option einer Deckenheizung in Ihrem Fall lohnt.

Am einfachsten ist natürlich, wenn Sie unseren Offertenservice in Anspruch nehmen, denn dieser kostet Sie absolut nichts und ist ausserdem komplett unverbindlich. Sie bekommen einfach auf diese Weise mehrere Angebote von qualifizierten Anbietern und können in Ruhe die passende Option auswählen. Geben Sie einfach alle Details Ihres Vorhabens in den Offertensucher ein, die Fachunternehmen melden sich dann mit einer Offerte bei Ihnen.

Artikelbild © maru123rf / 123rf.com

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