Gebäude & Energie
Frau bedient eine moderne Zentralheizung in einem Heizungskeller.

Alles zum Gasheizung ersetzen – Kosten und wichtige Infos

Wir haben für Sie das Thema Gasheizung ersetzen unter die Lupe genommen und zeigen Ihnen in diesem Beitrag, wie hoch die Kosten für das Gasheizung-Ersetzen sind und welche Optionen besonders lohnenswert sind.

25 September 2019

In vielen Schweizer Haushalten kommt eine Gasheizung zum Einsatz. Kein Wunder, denn Gasheizungen sind zuverlässig und effizient. Mit zunehmendem Alter leidet allerdings die Effizienz und die Heizkosten steigen somit. Deshalb müssen auch diese Heizungen irgendwann einmal ersetzt werden und viele Hausbesitzer fragen sich, mit welchen Gasheizung-Ersetzen Kosten sie rechnen müssen und ob es sich generell überhaupt lohnt, oder ob sie vielleicht doch auf einen anderen Heizungstyp umsteigen sollten.

Tipp: In diesem Beitrag finden Sie wertvolle Informationen zur Lebensdauer verschiedener Heizungstypen.

Einige grundsätzliche Informationen über die Gasheizung

Die Gasheizung ist, ebenso wie beispielsweise die herkömmliche Ölheizung, eine Zentralheizung. Dies bedeutet, dass an einer Stelle – typischerweise im Heizungskeller, durch das Verbrennen von Gas Wärme erzeugt wird, die dann von dort über das ganze Haus auf mehrere Heizkörper verteilt wird.

Die Gasheizung zeichnet sich durch einen sehr guten Wirkungsgrad und, im Vergleich zur Ölheizung, deutlich niedrigere Schadstoffemission aus. So ist das Verbrennen von Gas 12% CO2-ärmer als das von Öl. Ebenfalls positiv zu vermerken ist, dass die Gasheizung wesentlich kostengünstiger ist und die Wartung geringere Kosten verursacht.

Betrieben werden kann eine Gasheizung sowohl mit Flüssiggas als auch Erdgas. Leider ist natürlich auch Erdgas ein nicht erneuerbarer Energieträger, welcher aus der Erde gewonnen wird. Flüssiggas wird durch die Mischung von Butan und Propan hergestellt und ist sogar weniger umweltfreundlich als Erdgas.

Sollte bereits ein Gasanschluss vorhanden sein – etwa, wenn eine alte Gasheizung ersetzt werden soll, dann ist die Installation sehr einfach. Sie nimmt wenig Platz weg und ist sowohl für Ein- als auch Mehrfamilienhäuser geeignet.

Da nur etwa drei Viertel der Schweizer Gemeinden Anschluss an das Gasnetz haben, kommt eine Versorgung mit Erdgas nicht in allen Fällen in Frage. In diesem Fall muss auf das weniger umweltfreundliche Flüssiggas zurückgegriffen werden.

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Pros und Kontras der Gasheizung auf einen Blick:

Vorteile Nachteile
Ausgereifte, bewährte Heiztechnologie Eingeschränkte Versorgungsgebiete
Moderate Anschaffungskosten Gasvorräte sind endlich
Geringer Platzbedarf (bei Erdgasheizung) Gaspreise sind abhängig vom internationalen Markt
Energieeffizienter Wirkungsgrad Nicht erneuerbar
Moderne Systeme sind weniger schädlich
Einfache Montage und Wartungsarbeiten
Höhere Vorlauftemperaturen sind möglich
Brenner lassen sich mit Modularität dem
Wärmebedarf anpassen

Gasheizung ersetzen – Kosten

Um eine Gasheizung ersetzen zu lassen, benötigen Sie einen entsprechend spezialisierten Heizungsinstallateur. Dieser muss zunächst die alte Gasheizung demontieren, um dann im Anschluss das neue Modell installieren zu können.

Hierbei gilt es so einiges zu beachten, weshalb exakte Aussagen über die Kosten nicht möglich sind. Als Preisrahmen sollten Sie jedoch mit Gesamtkosten für die Ersetzung der Gasheizung zwischen CHF 14.000.- und CHF 21.000.- rechnen. Wir erklären Ihnen, wie sich diese Kosten zusammensetzen, welche Faktoren die Kosten in die Höhe treiben und wie Sie die Kosten eventuell reduzieren können.

Wie jede andere Heizung auch besteht die Gasheizung aus mehreren Bestandteilen. Diese sind:

  • Brennwertkessel oder Heizkessel
  • Gastank (bei Flüssiggas)
  • Warmwasserspeicher
  • Gasbrenner
  • Umwälzpumpe
  • Leitungen
  • Heizkörper
  • Kaminanlage

Entsprechend hängen die Kosten von mehreren Faktoren ab, unter anderem, ob eventuell ein oder mehr Bestandteile der alten Gasheizung verwendet werden können. So ist es in der Regel nicht nötig, einen neuen Gastank zu kaufen. Auch eine bestehende Kaminanlage in gutem Zustand wird natürlich auch für die neue Gasheizung weiterverwendet, usw.

Natürlich gibt es auch Preisunterschiede zwischen den verschiedenen Herstellern von Gasheizungen, sodass auch hier die sachkundige Beratung durch den Profi sehr wichtig ist. Dieser kennt die Vorteile der verschiedenen Hersteller und weiss, welches Modell das richtige für Ihr Haus und Ihren Bedarf ist.

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Damit Sie sich eine bessere Vorstellung von den Gasheizung-Ersetzen Kosten machen können, geben wir Ihnen hier ein paar Richtwerte:

Gasheizung ersetzen Kosten
Gas-Heizkessel (Brennwertkessel) 5.000.- CHF
Gasanschluss (falls noch nicht vorhanden) 5.000.- CHF
Gartenarbeiten (für Gasanschluss) 500.- CHF
Gastank (falls kein Gasanschluss möglich) 5.200.- CHF
Warmwasserspeicher 3.000.- CHF
Heizverteilung 500.- CHF
Bauseitige Leistungen (Elektriker, Maurer, etc.) 1.000.- CHF
Sanierung Kaminanlage 3.000.- CHF
Demontage der alten Heizung 2.500.- CHF
Installation 2.500.- CHF
Gesamtkosten 14.000 – 22.500.- CHF

Laufende Kosten einer Gasheizung

Erdgas ist der Energieträger mit dem niedrigsten Preisanstieg. So sind die Kosten für Gas in den vergangenen fünf Jahren lediglich um 8% gestiegen. Allerdings hängen die Preise selbstverständlich stark vom örtlichen Anbieter ab und können deshalb von Kanton zu Kanton durchaus variieren.

Im Durchschnitt liegt der Preis bei CHF 0,08 pro kWh (Kilowattstunde). Eine normale 4-köpfige Familie in einem 140 Quadratmeter grossen Eigenheim verbraucht ca. 20.000 kWh pro Jahr. Dies bedeutet somit Heizkosten von durchschnittlich  CHF 1.600.-. Allerdings können die Kosten natürlich erheblich schwanken, da sie u.a. auch von der Wärmedämmung und dem aktuellen Preis vom Erdgas (oder Flüssiggas) abhängen. Hinzu kommen dann natürlich auch noch Wartungskosten, welche mit ca. CHF 650.- pro Jahr zu Buche schlagen.

Tipp: Mehr zum Thema Wärmedämmung finden Sie in unserem Ratgeber zum Thema Haus isolieren.

Staatliche Förderung in der Schweiz

Für die Installation einer Gasheizung gibt es in der Schweiz keine staatliche Förderung. Wenn Sie allerdings die Gasheizung ersetzen möchten und dies gleichzeitig mit dem Einbau einer Wärmepumpe oder einer thermischen Sonnenkollektoren-Anlage kombinieren, dann können Sie in fast allen Kantonen staatliche Förderung für die Modernisierung des bestehenden Heizungssystems beantragen.

Hier ein paar Beispiele:

  • Thurgau, Wallis und Bern fördern den Einbau einer thermischen Solarkollektoren-Anlage zur Unterstützung der alten Heizung mit einem einmaligen Grundbetrag von 1200.- bis 1500.- Schweizer Franken und jede thermische Kilowattstunde der Anlage nochmal mit 500.- bis 650.- Franken.
  • Einige Kantone, wie zum Beispiel Aargau, fördern einen Heizungscheck durch einen Fachmann mit individueller Beratung mit 200.- Franken.

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Wirtschaftlichkeit und Amortisierung der Gasheizung

Summiert man die Kosten für die neue Gasheizung, den Einbau der Heizung, die Wartung und die Kosten für das Gas, so liegt die Gasheizung als eines der günstigsten Heizungssysteme in der Schweiz ganz vorne, nur knapp hinter der Wärmepumpe.

Noch günstiger fällt der Vergleich der Kosten aus, wenn Sie eine vorhandene Elektroheizung ersetzen. Auch ist die Gasheizung in jedem Fall günstiger als eine Ölheizung – und das bereits nach einem Jahr. Der Grund hierfür liegt in den sehr stabilen Preisen für Erdgas, welche in den letzten 5 Jahren lediglich um 8% gestiegen sind. Allerdings kann Ihnen hier natürlich niemand eine Garantie geben, dass dies auf ewig so bleiben wird.

Der Einbau bzw. das Ersetzen einer Gasheizung lohnt sich aber aufjedenfall immer noch, denn die Umwelt wird deutlich weniger belastet als beim Einsatz einer Ölheizung. Denn im Vergleich mit einer Ölheizung stösst sie nur ein Viertel so viel CO2 aus. Die Verbrennung von Erdgas ist ausserdem sauberer als die von Pellets oder Holz. Zudem ist der Energieverbrauch ebenfalls niedriger, da eine moderne Gasheizung sehr energieeffizient arbeitet.

Besonders ratsam ist die Kombination mit thermischen Sonnenkollektoren oder einer Wärmepumpe, da dies die Energieeffizienz noch weiter steigert und die Umweltbelastung reduziert.

Gasheizung mit einer Wärmepumpe kombinieren

Natürlich können Sie auch darüber nachdenken, die Gasheizung ersetzen zu lassen und dabei einem Hybridsystem aus Gas und Wärmepumpe den Vorzug zu geben.

Diese moderne Brennwerttechnik kombiniert beide Systeme, die die erzeugte Wärme in einen gemeinsamen Speicher weiterleiten. So können Sie bei sehr kalten Aussentemperaturen mit der Gasheizung schnell für mollige Wärme im Haus und für die Bereitstellung von warmem Wasser sorgen. Bei heissem Wetter fordert diese Heizung eine geringere Vorlauftemperatur und die Versorgung mit Wärme erfolgt über die Wärmepumpe.

Eine weitere beliebte Option ist der sogenannte Wärmepumpenboiler, der nur zur Erwärmung von Warmwasser dient. Er stellt somit eine optimale Ergänzung dar, wenn Sie eventuell nicht die gesamte Heizung ersetzen lassen möchten.

Hat die Gasheizung in der Schweiz eine Zukunft?

Langfristig gesehen geht die Tendenz natürlich eindeutig in Richtung erneuerbarer Energie. Da der komplette Umstieg derzeit noch nicht 100% möglich ist, ist eine Gasheizung mittelfristig eine sehr gute Option, da sie erstens vergleichsweise umweltfreundlich ist und zweitens sparsam im Verbrauch und den Heizkosten.

Besonders zukunftsweisend ist die Kombination mit thermischen Sonnenkollektoren oder einer Wärmepumpe. Hier können Sie auch staatliche Förderungen bekommen.

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So finden Sie einen passenden Experten für das Gasheizung-Ersetzen

Wir empfehlen unseren Lesern stets, mehrere Offerten von unterschiedlichen Anbietern einzuholen. Schildern Sie so genau wie möglich die Gegebenheiten in Ihrem Haus, welches Heizungsmodell Sie derzeit benutzen, ob ein Gasanschluss vorhanden ist oder ein Gastank verwendet werden muss. Bitten Sie die Experten unbedingt auch um verschiedene Lösungen, also beispielsweise Kombinationen mit Wärmepumpen, etc.

Vergleichen Sie die Angebote in Ruhe und beachten Sie, dass nicht nur die Kosten für die Heizung und die Installation wichtig sind, sondern auch der Verbrauch und die Wartung. Denn eventuell kommt eine Option im Moment zwar billiger, ist aber auf Dauer dann doch teurer. Dies betrifft z.B. auch die Kombination mit Sonnenkollektoren, für die Sie eine staatliche Förderung bekommen können.

Artikelbild © ginasanders / 123rf.com

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