Fenster
Absturzsicherung

Auf Nummer sicher gehen: Absturzsicherungen für Fenster

Ein beliebter Trend heutiger Architektur sind bodentiefe Fenster. Um für ausreichend Sicherheit zu sorgen, braucht es stabile Absturzsicherungen.

15 Mai 2018

Ein beliebter Trend heutiger Architektur sind bodentiefe Fenster. Der Grund dafür liegt auf der Hand. Denn die bodentiefen Bauteile eröffnen den Blick in den Garten und die umgebende Landschaft und lassen so die Grenzen zwischen Innenräumen und Aussenwelt miteinander verschwimmen. Bodentiefe Fenster und Schiebetüren aus Glas machen Räume und Garten zu einer Einheit. Doch um die Fenster auch sicher zu machen, bedarf es einiger Vorkehrungen in Form von Geländern.

Während die Glasfronten im Erdgeschoss einen direkten Zugang in den Garten oder auf die Terrasse ermöglichen, braucht man für die Fenster in den oberen Stockwerken eine Absturzsicherung, um Stürze bei geöffnetem Fenster zu vermeiden. Dabei reichen die Systeme von einfach bis sehr aufwändig. In aller Regel handelt es sich bei den Absturzsicherungen um Geländer, die aus Metall oder Glas bestehen können und nachträglich am Gebäude angebracht werden. Überall dort, wo der Höhenunterschied einen Meter oder mehr beträgt, müssen Geländer an die Fenster. Das kann nicht nur obere Stockwerke betreffen, sondern ebenso Geschosse, die im Hochparterre liegen. Wir stellen drei beliebte Möglichkeiten vor.

Tipp: Bei der Planung bodentiefer Fenster sollten Sie am besten mit dem zuständigen Bauamt Ihrer Stadt sprechen, da die Bestimmungen von Kanton zu Kanton unterschiedlich sein könnten. Für Privateigentümer gilt: Jeder ist verpflichtet, die Sicherheit in und um sein Gebäude zu gewährleisten und wird bei Verletzungen dieser in die Haftung genommen.

1. Festverglaste Bauteile

Bodentiefe Fenster benötigen nicht immer eine von aussen angebrachte Absturzsicherung. Manchmal geht es auch einfacher. Bedingung dafür ist, dass Fenster aus zwei Elementen mit Rahmen und Scheibe bestehen, von denen das untere Fenster fest verankert ist und nicht geöffnet werden kann. Der obere Teil fungiert dann wie ein gewöhnliches Fenster. Ein Geländer ist in diesen Fällen nicht nötig.

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Manchmal bestehen grosse Fensterfronten auch aus nebeneinanderliegenden bodentiefen Fenstern. Auch hier zählt die Feststellung, welche Fenster sich tatsächlich öffnen lassen und gesichert werden müssen. Beispiel: Sind drei schmale Fenster nebeneinander eingebaut und nur das mittlere Element lässt sich öffnen, braucht auch nur dieses gesichert zu werden – in dem Fall am besten mit Verankerungen im Fensterrahmen.

2. Französischer Balkon aus Metall

Ein französischer Balkon ist ein recht simples Geländer, das vor einer Fensteröffnung am Fensterrahmen (Holz, Aluminium, Kunststoff oder Stahl) verankert wird. Meistens besteht es aus Metall und verfügt über zwei querlaufende Stangen, zwischen denen sich vertikale Stangen befinden. Weil das Geländer eine filigrane Optik hat, wird es sehr oft an privaten Gebäuden eingesetzt. Es stört kaum den Lichteinfluss ins Haus und ist dazu verhältnismässig günstig. Der Begriff Balkon ist dabei übrigens irreführend, denn in Wirklichkeit handelt es sich nicht um einen Balkon, auf den man hinaustreten kann. In Wahrheit liegen die Geländer sehr eng an der Fassade, sodass kein Fuss hindurchpasst.

Wir empfehlen bereits bei dieser einfachen Art der Befestigung die Montage durch einen Fachmann. Denn um eine wirksame Absturzsicherung am Haus zu erzeugen, muss das Geländer stabil und sicher am Haus angebracht werden. Neben fertigen Systemen gibt es Fachunternehmen, die sich in der Anfertigung nach Ihren Wünschen richten, sodass die Optik zum entsprechenden Design des Hauses passt. Je nach Kundenwunsch sind die französischen Balkone rund oder eckig geformt sowie mit oder ohne Handlauf erhältlich.

Vorteile:

• Einfach zu pflegen
• Sehr sicher
• Witterungsbeständig über viele Jahre
• Günstig

Nachteil:

Metallgeländer fallen auf und sind deswegen immer auch Gestaltungselemente. Sie können klare geometrische Strukturen haben oder romantisch verspielt sein. Sichtbar sind sie aber immer. Das muss man mögen und zum architektonischen Konzept des Hauses passen.

3. Glasgeländer am Fenster

Modern und besonders beliebt sind ebenfalls Absturzsicherungen aus Glas. Die sogenannten Glasrailings funktionieren ähnlich wie das französische Balkongeländer. Meistens sind sie aus zwei horizontalen Metallprofilen konstruiert, zwischen denen sich ein Glas befindet. Das kann komplett transparent, in Milchglas- oder Ornamentglas-Optik oder mit aufgedruckten Mustern sein.

Wie werden die Geländer befestigt? Fachleute montieren seitlich der Fenster zwei Profile, in die sich das Glaselement später einsetzen lässt. Manche Gläser kommen mit so wenig wie möglich Metallkanten daher. Allerdings benötigt man zur oberen Seite der Scheibe in aller Regel einen Abschluss, damit sich niemand am Glas verletzen kann – es sei denn, das Glas ist speziell behandelt und verfügt über sanfte Rundungen.

Mögliche Scheibenvarianten sind Verbundsicherheitsglas (VSG), Einscheibensicherheitsglas (ESG) oder Bogenglas. Bei der Gestaltung selbst hat man letztlich die Qual der Wahl. Neben farbigen Folien kommen zum Beispiel der Digitaldruck oder sogar Spiegeleffekte in Frage.

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Vorteile:

• Ungehemmter Durchblick
• Optisch zurückhaltend
• Viele Effekte im Glas möglich

Nachteile:

• Braucht sehr stabile Befestigungen aufgrund des Gewichts
• Muss regelmäßig gereinigt werden
• Gegenüber einem Metallgeländern vergleichsweise teuer

Gewusst? Was ist der Unterschied zwischen einer Brüstung und einem Geländer?

Die beiden Begriffe Brüstung und Geländer werden von Laien in vielen Fällen gleich verwendet, meinen aber unterschiedliche Dinge. Bei einer klassischen Brüstung handelt es sich um eine geschlossene, normalerweise massive Wand – beim Fenster ist das in der Regel die Aussenwand. Ein Geländer ist ein eher filigranes Bauteil aus Glas, Holz oder Stahl und hat den Charakter eines durchbrochenen, transparenten Bauteils.

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[…] Bedingungen halten können. Zudem sollte unbedingt bei Fenstern dieser Grössenordnung an passende Absturzsicherung gedacht werden. Vor allem bei bodentiefen Panoramafenstern, die in höheren Stockwerken verbaut […]

[…] Allerdings braucht es vor allem in den höheren Stockwerken eines Hauses stabile Absturzsicherungen, um Stürze zu vermeiden. Neben fast unsichtbaren Geländern kommen französische Balkone zum Einsatz. Alles zu Absturzsicherungen für bodentiefe Fenster. […]