Fenster
Aufbau eines Fensters

Aufbau eines Fensters – einfach erklärt

Viele von uns kennen noch die Einfachverglasung, wie sie bis weit ins 20. Jahrhundert durchaus üblich war. Der Aufbau eines Fensters war dementsprechend ziemlich einfach.

10 April 2018

Erst seit den 70er und vor allem der 80er Jahre wurde der Fensterbau komplizierter und die Bestandteile eines Fensters komplexer.

Dies lag daran, dass man die Fenster als das schwächste Glied in der Wärmedämmung erkannt hat. Durch die Energiekrise und wachsendes Umweltbewusstsein wurde nach Formen gesucht, um den Wärmeverlust im Winter so weit wie möglich zu reduzieren.

Deshalb haben sich seit dieser Zeit Isolierverglasungen zunehmend durchgesetzt. Hierbei besteht das Fenster aus mehreren hintereinanderliegenden Glasscheiben.

Allerdings ist der Aufbau eines Fensters nicht nur durch die Isolierung geprägt, sondern auch Flügel, Beschläge und Mechanismen sind immer raffinierter und somit auch ein bisschen komplizierter geworden.

Wer neue Fenster kaufen möchte oder bestehende reparieren muss, der kann schnell verwirrt werden. Wir haben uns deshalb das Thema für Sie angesehen.

Bestandteile eines Fensters

Als erstes ist es wichtig, sich einmal die Bestandteile eines Fensters vor Augen zu führen. Ein normales Fenster besteht in der Regel aus folgenden Teilen:

  • Fensterrahmen
  • Fensterflügel mit einem Rahmen für unterschiedlich viele Glasflächen
  • Fensterglas (heutzutage ein Scheibenverbund)
  • Mechanik im Flügelrahmen zum Öffnen und Schließen des Fensters
  • Dämmmaterial

Natürlich kann ein Fenster aus verschiedenen Materialien bestehen, und von diesen hängen wiederum Eigenschaften der Fensterteile ab.

Gängige Materialien für Fenster

Moderne Fenster können im Prinzip aus drei Werkstoffen und deren Kombinationen bestehen:

  • Holz
  • Metall (in der Regel kommt Aluminium zum Einsatz)
  • Kunststoff (in der Regel weisses PVC)
  • Kombination aus den genannten Materialien

Im folgenden Beitrag können sie mehr zum Thema lesen: Vergleich Holz- und Kunstofffenster

Bestandteile eines Fensters im Rahmen (Flügel)

Hier gibt es kleinere Unterschiede bei den Materialien, allerdings ist der Aufbau des Rahmens nicht besonders kompliziert. Im Falle der Holzfenster werden Fensterrahmen und Flügelrahmen aus verleimten Einzelteilen separat hergestellt.

Kunststofffenstern weisen die Eigenschaft auf, dass unter dem sichtbaren Kunststoffrahmen ein stabiler Metallrahmen, verschiedene Verstrebungen und ein Dämmmaterial zu finden sind. Auch die Mechanik für den Verschluss ist beim Kunststofffenster innen, also in den Rahmenteilen, zu finden.

Der Aufbau eines Fensters bei modernen Systemen

Wichtig ist für Heimwerken, bzw. für Käufer von neuen Fenstern der Aufbau zwischen Flügelrahmen und Glasflächen. In früheren Zeiten war das alles denkbar einfach, da es nur eine einzige Scheibe gab. Diese wurde in den Rahmen gesetzt und mit Fensterkitt abgedichtet. Auf diese Weise bildeten Flügelrahmen und Scheibe einen Verbund.

Seit der Einführung der Isolierverglasung mit mehreren Scheiben ist der Aufbau eines Fensters jedoch völlig anders, denn Flügelrahmen und Verglasung sind nicht mehr wirklich miteinander verbunden. Es wird lediglich der Verbund, bestehend aus den verschiedenen Glasschichten in den Flügel eingesetzt.

Es gibt dabei Isolierfenstern mit zweifacher oder dreifacher Verglasung, wobei sich in modernen Fenstern die letztere durchgesetzt hat, da diese gegenüber der Zweifachverglasung eine Wärmedämmsteigerung von rund 20 bis 25 Prozent bietet.

Kleine Geschichte zum modernen Fensteraufbau

Wie bereits angesprochen hat sich die Mehrfachverglasung ab den 70er und 80er Jahren entwickelt. Zunächst kamen zweifach verglaste Fenster zum Einsatz, wobei man am Anfang sogar beide Scheiben getrennt öffnen konnte. Erst später wurde dies geändert, und man blies trockene Luft in den Zwischenraum. Zudem wurde auch begonnen, die Glasscheiben von innen mit Silber oder anderen Metallen zu bedampfen.

In den 90er Jahren dann die Zweifachverglasung als Standard bei Neubauten und bei Renovierungen etabliert.

Allerdings kam man ebenfalls zu diesem Zeitpunkt von dem Einblasen von trockener Luft ab und benutzte folgende Varianten.

  • Vakuum zwischen den Glasscheiben
  • Edelgas zwischen den Glasscheiben (Argon oder Krypton)
  • Edelgase und Vakuum

Heutzutage werden zwischen den einzelnen Schichten normalerweise Edelgase benutzt. Es stehen dabei je nach Preislage folgende Gase zur Auswahl:

  • Krypton
    Es verliert seine positiven Eigenschaften auch dann nicht, wenn der Abstand zwischen den einzelnen Scheiben sehr gering ist
  • Argon
    Es verliert die Eigenschaften bei geringem Abstand, allerdings ist diese Variante preiswerter (das gilt auch für das Vakuum)

In der Praxis bedeutet dies, dass man auf das teure Krypton verzichten kann, wenn genügend Platz für breitere Fenster da ist.

Das Scheibenverbundsystem

Die Scheiben (egal ob zwei oder drei) sind mit einem umlaufenden Rahmen verbunden, der sicherstellt, dass der richtige Abstand eingehalten wird und kein Gas entweicht. Diesen Bestandteil eines Fensters nennt man auch Verbundrahmen.

Somit muss dann dieses Verbundsystem einfach in den entsprechenden Fensterflügelrahmen eingesetzt werden. Sollte es sich um ein Fenster, das nicht geöffnet werden kann, handeln, dann kann das Verbundsystem auch direkt in den Rahmen eingesetzt werden.

Somit handelte es sich bei modernen Fenstern gewissermassen um ein Bausteinsystem.

Vorteile von dem modernen Aufbau eines Fensters für den Verbraucher

Da die verschiedenen Bestandteile eines Fensters (Bausteine) voneinander unabhängig sind, können sie logischerweise auch einzeln ausgetauscht werden. Ein Schaden am Glas, bedeutet somit nicht, dass man auch den Flügelrahmen austauschen muss.

Natürlich hängt das auch sehr von dem von Ihnen angeschafften System ab, weswegen man beim Kauf diesen Aspekt genau analysieren sollte.

Greifen Sie am besten auf Fenstersysteme von namhaften Herstellern zurück, denn dann können Sie sicher sein, das Jahre später entsprechende Ersatzteile zu haben sind. Ausserdem empfiehlt es sich auch für die Montage einen Partner vor Ort zu wählen, weitere Tipps finden Sie in unserem Artikel für die wichtigsten Punkte beim Fensterkauf.

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