Dach
Ein Mann mit gelbem Schutzhelm beim Flachdach abdichten.

Ein Flachdach richtig abdichten

Flachdächer bringen einige Vorteile mit sich und sind daher bei aktuellen Neubauten besonders beliebt. Nicht nur, dass sich Flachdächer schneller und damit günstiger errichten lassen als Spitzdächer – sie bieten dank der ebenen Fläche auch noch die Möglichkeit einer Nutzung als Terrasse.

11 April 2018

Bauseits bedingt sind Flachdächer allerdings auch extremen Belastungen ausgesetzt. Jahreszeitlich bedingte, starke Temperaturschwankungen, eine Erhitzung der Oberfläche bis zu 80° Celsius an heissen Sommertagen und häufige Benetzung mit Regenwasser stellen höchste Ansprüche an das Dach und vor allem auch an die Flachdachabdichtung. Diese soll schließlich über Jahre und Jahrzehnte hinweg zuverlässig vor eindringendem Regenwasser schützen. Wir haben daher mal geschaut, wie sich ein Flachdach abdichten lässt und welche Methoden es für die perfekte Flachdachabdichtung gibt.

Flachdach abdichten: Das Material

Abhängig vom Grundaufbau des Daches und auch des späteren Einsatzzweckes wird als Dichtmaterial entweder Kunststoff oder Bitumen eingesetzt. Beide Materialien sind im Handel als Bahnen verfügbar und werden vor Ort direkt von der Rolle aufs Dach gebracht. Weniger häufig sind Bitumen und Kunststoff in flüssiger Form – doch auch hier können beide Materialien ihre spezifischen Vorteile voll und ganz ausspielen.

Bitumen ist der Klassiker unter den Flachdachabdichtungen. Eine Bitumenbahn besteht in der Regel aus einer Deckschicht (Schutzschicht), die häufig mit Gesteinskörnung als zusätzlichem Schutz bestreut ist. Unter der Deckschicht wird eine Trägereinlage aus Glas, Polyester oder Jute gezogen. Dies erhöht die Stabilität. Die preisgünstigen Bitumenbahnen werden meist mehrlagig verlegt und direkt vor Ort mit offener Flamme miteinander verschweißt. So wird eine optimale Flachdachabdichtung erzielt. Ein grosser Vorteil von Bitumen: Kleine Schäden lassen sich einfach und leicht mit frischem Bitumen ausbessern! Klassischer Bitumen hat leider auch einen Nachteil: Allzu hohe Temperaturen verträgt er nicht und neigt zum Schmelzen. Daher wird häufig zum teureren, aber auch wesentlich haltbareren Polymerbitumen gegriffen.

Im modernen Hausbau kommt immer häufiger auch Kunststoff zum Einsatz, um ein Flachdach abdichten zu können. Vorrangig sind es PVC und EPDM, die hier verwendet werden. Die Materialien sind besonders leicht, gleichzeitig überaus robust und leicht zu verarbeiten. Kunststoff-Dichtungen für das Flachdach werden nur im Bereich der Nahtüberdeckung verschweisst – hier reicht ein handelsüblicher Heissluftföhn bereits aus!
Eine Flachdachabdichtung aus Kunststoff ist überaus temperaturbeständig, widerstandsfähig gegen UV-Licht und trotzt auch widrigen Umständen, beispielsweise saurem Regen oder Mineralölen.

Die Haltbarkeit einer Flachdachabdichtung

Ein Flachdach abdichten soll eine Arbeit „für die Ewigkeit“ sein. Daher ist bei der Materialauswahl nicht nur auf den Preis, sondern natürlich auch auf die Haltbarkeit zu achten. Klassische Bitumenbahnen müssen in der Regel alle 15 Jahre erneuert werden, um eine Undichtigkeit auszuschliessen. Anders bei Kunststoffbahnen: Hier kann vor allem das teure Material EPDM überzeugen. Die Hersteller garantieren hier in vielen Fällen eine Haltbarkeit von bis zu 50 Jahren! Wichtig: Die reduzierte Dachwartung relativiert die hohen Anschaffungskosten von EPDM Kunststoffbahnen als Flachdachabdichtung deutlich!

Die Kosten für das Flachdach abdichten

Einfache Bitumenbahnen sind bereits ab 2 Euro pro Quadratmeter erhältlich. Höherwertige Bitumenbahnen sind mit rund 7 Euro pro Quadratmeter immer noch als günstig zu erachten. Kunststoffbahnen aus PVC liegen mit 12 Euro pro qm im Mittelfeld. Deutlich teurer ist EPDM: Hier müssen bis zu 25 Euro pro qm kalkuliert werden!

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Fazit

Sowohl klassischer Bitumen als auch moderner Kunststoff kann für die Flachdachabdichtung verwendet werden. Während der günstige Bitumen eine Haltbarkeit von 15 Jahren oder weniger aufweist, hat man mit hochwertigem Kunststoff bis zu 50 Jahre lang Ruhe, bis eine erneute Dachsanierung ansteht.

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