Garten
Zwei Regenwassertanks aus Plastik in einem Erdaushub.

Ratgeber: Regenwassertank

Ein Regenwassertank spart Geld und Trinkwasser – doch wie wählen Sie den richtigen Tank für Ihren Garten? In unserem Ratgeber verraten wir Ihnen, was Sie vor dem Kauf eines Regentanks wissen müssen.

17 September 2019

Was ist ein Regenwassertank?

Ein Regenwassertank speichert Regenwasser. Dieses Wasser können Sie schliesslich für alles nutzen, wo keine Trinkwasserqualität nötig ist – zum Beispiel für die Bewässerung im Garten oder für die Toilettenspülung.

Im Gegensatz zur bekannten Regentonne besitzen Regenwassertanks grössere Speichervolumen – meist von 1.000 bis 120.000 Liter. Ausserdem besteht ein Regenwassertank meist aus Kunststoff oder Beton und kann sowohl ober- als auch unterirdisch installiert werden.

Warum lohnt sich ein Regenwassertank?

Hohe Wasserqualität

Im Gegensatz zum Schweizer Trinkwasser ist Regenwasser frei von Kalk. Deshalb schützt Regenwasser Ihre Haushaltsgeräte vor Kalkablagerungen – Waschmaschinen benötigen durch das kalkfreie Wasser zum Beispiel weniger Waschmittel. Sogar Pflanzen wachsen mit Regenwasser besser als mit kalkhaltigem Trinkwasser!

Teures Trinkwasser

Trinkwasserförderung kostet viel Geld. Mit Regenwasser senken Sie Ihren Trinkwasserverbrauch und sparen Wasserkosten. Eine fünfköpfige Familie kann mit einem Regenwassertank etwa 100.000 Liter Wasser im Jahr sparen – da sind die Anschaffungskosten schnell wieder drin. Ein Regenwassertank zahlt sich langfristig immer aus!

Umweltschutz

Ein Regenwassertank spart nicht nur Geld. Gleichzeitig schonen Sie die Umwelt – vor allem in Regionen mit niedrigem Grundwasserpegel sorgen Sie mit einem Regenwasserspeicher für Entlastung. Auch in Hochwasser gefährdeten Gebieten sind die Auffangbecken sinnvoll, weil sie das Ablaufen des Wassers unterstützen.

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Oberirdischer oder unterirdischer Regentank?

Oberirdischer Regentank

Ein oberirdischer Regenwassertank ist schneller installiert und leicht zugänglich. Dafür brauchen Sie genügend Platz, aber haben einen wenig ansprechenden Klotz im Garten stehen. Ausserdem haben oberirdische Regenwassertanks meist kleinere Fassungsvermögen von 100 bis 1.000 Liter.

Achtung: Oberirdische Tanks müssen unbedingt lichtundurchlässig sein!

Unterirdischer Regenwassertank

Ein unterirdischer Regenwassertank bietet grössere Kapazitäten und nimmt keinen Platz im Garten weg. Dafür ist die Installation komplizierter und der Tank ist schwer zugänglich. Letzteres erschwert die Reinigung und Wartung des Regenwassertanks. Eine Alternative ist ein flacher Regenwassertank, der ein geringeres Fassungsvermögen hat und leichter zu montieren ist.

Der unterirdische Regenwassertank ist die populärste Variante – und besonders sinnvoll, wenn Sie das Regenwasser nicht nur für die Gartenbewässerung einsetzen möchten. Ausserdem schützt die Erde das Wasser und verhindert durch die Wasserspeicherung im Dunkeln die Bildung von Algen.

Tipp: Einen unterirdischen Regenwassertank müssen Sie unbedingt ausreichend tief vergraben – ansonsten droht Frost im Winter!

Regenwassertank aus Kunststoff oder Beton?

Kunststoff

Regenwassertanks aus Kunststoff bestehen meist aus leichtem Polyethylen («PE») mit einer dicken Wandstärke. So vereinen die Regentanks Stabilität und Langlebigkeit mit einem geringen Gewicht. Bei einer Installation unter dem Grundwasserspiegel kann der Kunststofftank jedoch nach oben gedrückt werden. Auch beim Einbau an belasteten Stellen (zum Beispiel unter einer Einfahrt) kann es zu Problem kommen.

Beton

Regenwassertanks bzw. Zisternen aus Beton sind die sicherste Wahl. Die Tanks garantieren maximale Widerstandsfähigkeit, Langlebigkeit und trotzen selbst höchsten Belastungen. Dafür ist das Gewicht deutlich höher und Transport und Einbau meist nicht ohne Kran möglich.

Wie gross sollte Ihr Regenwassertank sein?

Die richtige Grösse Ihres Regenwassertanks hängt von drei Faktoren ab:

  • Ihrem Bedarf an Regenwasser
  • Dem verfügbare Platz
  • Der lokalen Niederschlagsmenge

Grundsätzlich gilt: Je mehr Personen im Haushalt leben, desto grösser sollte Ihr Regenwassertank sein. Am besten besuchen Sie einen Hersteller Ihrer Wahl und lassen sich umfassend beraten.

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Wie gelingt die Wasserentnahme aus dem Tank?

Sie können Wasser aus Ihrem Regenwassertank entweder über eine Pumpe oder einen Auslauf in ein Gefäss (Giesskanne, Eimer) entnehmen. Die erste Möglichkeit funktioniert für alle Tanks – entweder durch externe Saugpumpen oder durch im Wassertank installierte Tauchpumpen. Die zweite Möglichkeit funktioniert nur für oberirdische Regenwassertanks.

Tipp: Regenfasspumpen sind eine Möglichkeit für kleine Tanks. Mehr Informationen zum Thema bietet unser Artikel «Regenwasser sammeln».

Müssen Sie Ihren Regenwassertank reinigen?

Sie sollten Ihren Regenwassertank alle 10 Jahre reinigen. Eine zu häufige Reinigung ist nicht empfehlenswert – denn Schmutzpartikel in der sogenannten Sedimentschicht enthalten Mikroorganismen, die Keime beseitigen. Meist entsteht eine zweite Schmutzschicht an der Wasseroberfläche (zum Beispiel durch Blütenpollen), die durch einen Überlaufmechanismus des Tanks jedoch ohne Reinigung aus dem Tank gespült werden.

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Übrigens: Die Reinigung eines Regenwassertanks gelingt einfach. Sie lassen das Wasser um etwa 30 Zentimeter ab und wirbeln die Sedimentschicht mit einem Besen auf. Sobald sich die Schmutzpartikel im Wasser verteilen, bereinigen Sie das Wasser mit einer Schmutzwasserpumpe.

Worauf sollten Sie beim Kauf ausserdem achten?

Lassen Sie sich gut beraten. Ein Fachmann kann Ihnen bei der Auswahl der richtigen Grösse helfen, den Einbau planen und garantieren, dass der Regenwassertank korrekt an die Hausleitung angeschlossen wird. So vermeiden Sie, dass Sie zu viel Geld für einen zu grossen Tank ausgeben und erleben am Ende garantiert keine böse Überraschung. So steht Ihrem umweltschonenden und geldsparenden Regenwassertank nichts mehr im Weg!

Artikelbild © hamik / 123rf.com

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