Innenausbau
Gipser trägt Weissputz auf einer Innenwand auf.

Alles zum Thema Gipsglattstrich – Kosten, Tipps und Informationen

Vielleicht kennen Sie den Gipsglattstrich auch als Weissputz. Aufjedenfall ist er ästhetisch sehr schön anzusehen und ist laut einer Umfrage mit 23,9% eine der beliebtesten Formen des Innenputzes. Allerdings hat der Gipsglattstrich auch ein paar Nachteile. Welche diese sind, auf was Sie achten sollten und mit welchen Gipsglattstrich-Kosten Sie rechnen müssen, verraten wir Ihnen in diesem Beitrag.

30 Oktober 2019

Welche Optionen gibt es für den Innenputz?

Gipsglattstrich ist beliebt, aber sicher nicht die einzige Option, wenn es an das Verputzen Ihrer Wände geht. Bevor wir uns den Gipsglattstrich genauer ansehen, wollen wir Ihnen hier die gängigen Optionen gerne kurz vorstellen:

  • Feiner Kunststoff-Fertigabrieb (1-3 mm Körnung)
  • Gröberer Abrieb (mehr als 3 mm Körnung)
  • Gipsglattstrich/gespachtelte Oberfläche
  • Sichtbeton
  • Tapeten
  • andere Wandverkleidungen (Täfer, Naturstein, textile Bespannung o.ä.)

Verputz mit Abrieb hat den Vorteil, dass er etwas mehr «verzeiht», denn gerade in Haushalten mit kleinen Kindern und Haustieren, aber auch beim Putzen oder beim Rammen mit dem Staubsauger kann es zu Beschädigungen am Verputz kommen.

Bei einem Verputz mit Abrieb sieht man das dann nicht so schnell, wie beispielsweise beim Gipsglattstrich, denn der Weissputz ist relativ weich. Zudem ist die Fläche im Idealfall bzw. direkt nach dem Verputzen absolut glatt und perfekt. Entsprechend sieht man auch kleine Beschädigungen sofort.

Aus diesem Grund werden z.B. oft Zimmerdecken mit Gipsglattstrich verputzt, während die Wände eine Option mit Abrieb bekommen.

Schöne glatte Wände durch Gipsglattstrich

Der Grund, warum Gipsglattstrich beim Innenausbau so beliebt ist, ist zum einen, dass die Wände einfach absolut perfekt glatt und ungemein ästhetisch aussehen und zum anderen, dass der Weissputz problemlos gestrichen werden und vielseitig eingesetzt werden kann.

Allerdings sei auch gesagt, dass aus genau diesem Grund die Arbeit an einen professionellen Gipser vergeben werden sollte, denn ein Laie ist kaum in der Lage, den Weissputz wirklich gekonnt und perfekt aufzutragen. Und der grosse Nachteil ist, dass dieser Verputz nichts verzeiht – man sieht einfach jeden Fehler und jede Beschädigung.

Wenn Sie sich also für diesen Verputz entscheiden, sollten Sie mit gewissen Gipsglattstrich-Kosten rechnen – die Investition lohnt sich auf jeden Fall.

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Was genau ist also ein Gipsglattstrich?

Der sogenannte Gipsglattstrich – oft auch Weissputz genannt – ist eine absolut glatte Schicht aus speziellem Gips oder Baugips. Dieser Verputz ist ausschliesslich für den Gebrauch im Inneren des Hauses bestimmt. Die fertige Fläche ist völlig glatt und besitzt einen leichten, edlen Schimmer.

Typischerweise wird hochweisser Verputz verwendet, der so belassen werden kann. Wer es gerne farbig hat, kann den Gipsglattstrich problemlos und einfach streichen. Das Streichen ist natürlich deshalb besonders einfach, weil der Weissputz absolut glatt ist, denn bekanntermassen ist es oft etwas mühsamer eine Fläche mit Struktur zu streichen, da man darauf achten muss, dass auch wirklich alles  – auch alle Unregelmässigkeiten in der Wandstruktur – durch die Farbe abgedeckt wird.

Die fertige Oberfläche ist sehr ästhetisch in der Optik, allerdings sei auch gesagt, dass sie empfindlich ist. Denn der Gips als Material ist eher weich und kann schnell beschädigt werden. Deshalb sollten sich, wie bereits erwähnt, Familien mit kleinen Kindern und/oder Haustieren die Sache mit dem Gipsglattstrich gut überlegen. Denn in diesem Fall kann es ab und zu etwas wild zugehen und eine Wand ist schnell beschädigt.

Eine gute Option kann hier sein, Räume mit starker Benutzung mit einem Abrieb zu verputzen und den Gipsglattstrich eventuell für spezielle Räume zu reservieren – z.B. ein schickes Schlafzimmer oder das Gästezimmer. Eine gute Möglichkeit ist auch, die Zimmerdecken mit Weissputz versehen zu lassen und für die Wände einen etwas robusteren Verputz mit Abrieb zu wählen.

Abrieb oder Gipsglattstrich – worin liegt der Unterschied?

Da wir bereits mehrfach den Abrieb erwähnt haben, hier ein paar Worte zum Thema und worin der Unterschied zum Gipsglattstrich genau liegt.

Beim Abrieb handelt es sich um einen Deckputz, der eine gewisse Körnung besitzt. Es gibt im Handel verschiedene Körnungen zu kaufen. Typischerweise liegt die Körnung bei 1 bis 3 mm, es gibt aber auch noch gröbere Optionen, die für einen sehr rustikalen Charakter sorgen.

Abriebe sind übrigens in verschiedenen Farben erhältlich, sodass Sie hinterher nicht mehr gestrichen werden müssen. Ein weiterer Vorteil ist auch, dass durch verschiedene Techniken des Auftragens sehr schöne Effekte erzielt werden können. Dies bietet sich für eine kreative Wandgestaltung an, bei der Sie dann am Ende ein sehr individuelles Ergebnis bekommen können. Gefallen Ihnen eher glatte und perfekte Wände, dann ist natürlich der Gipsglattstrich die richtige Lösung für Sie.

Da der Gipsglattstrich relativ empfindlich ist, können Sie diesen mit einer abriebfesten Farbe anstreichen. Ebenfalls wird die Widerstandsfähigkeit durch eine Vliesbekleidung (inkl. Anstrich) oder durch einen Dekor-Feinstrich ganz klar gesteigert. Lassen Sie sich am besten von einem versierten Fachmann über alle Möglichkeiten aufklären. Der Profi berät Sie gerne und fachgerecht, sodass Sie sicher die perfekte Lösung für Ihren individuellen Fall finden.

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Wo können Sie den Gipsglattstrich einsetzen?

Generell ist Gipsglattstrich ausschliesslich für Anwendungen im Inneren des Hauses geeignet, da er nicht wetterfest ist. Aus diesem Grund ist der Gipsglattstrich auch nur für trockene Räume sinnvoll – also z.B. Schlafzimmer, Wohnzimmer, Büros, etc. In Nassräumen sollten Sie ihn auf keinen Fall anwenden.

Möchten Sie auch im Badezimmer oder in der Küche nicht auf die schönen glatten Wände verzichten, muss der Gipsglattstrich im Anschluss unbedingt mit einer wasserabweisenden Versieglung versehen werden. Die Spezialbeschichtung schützt den Weissputz vor den Einflüssen von Wasser und Feuchtigkeit und Sie werden lange an dem Verputz Ihre Freude haben.

Dies gilt übrigens vor allem für die Wände. Die Decken können in den meisten Fällen bedenkenlos mit Gipsglattstrich verputzt werden.

Wie wird Gipsglattstrich aufgetragen?

Der Gipsglattstrich wird im Normalfall direkt auf den Trockenputz aufgetragen. Dabei sollte allerdings unbedingt zunächst eine Grundierung auf den Trockenputz aufgetragen werden. Diese hilft, dass der Gipsglattstrich dann besser haftet. Auch wenn Sie die Gipsglattstrich-Kosten gerne reduzieren möchten, sollten Sie an der Grundierung nicht sparen, denn eventuell blättert hinterher der Gipsglattstrich an verschiedenen Stellen ab und Sie ärgern sich in Grund und Boden. Entweder bessern Sie kontinuierlich diese Stellen nach, oder aber Sie müssen nochmal alles abtragen und dann neu verputzen.

Ein fehlerfrei aufgetragener reinweisser Gipsglattstrich muss nicht gestrichen werden, aber natürlich können Sie es tun, wenn Sie gerne eine andere Farbe möchten oder eine spezielle Schutzschicht auftragen möchten. Dies ist bei Nutzräumen und Feuchträumen unbedingt angeraten.

Folgende Optionen stehen Ihnen hier zur Verfügung:

  • Leimfarben für Decken
  • Silikonfarben für den Innenbereich
  • Dispersionsfarben für den Innenbereich
  • Naturharzdispersionen
  • Lösemittel- und wasserbasierte Polymerisatharzfarben
  • Acrylfarben (Rein-Acrylate)
  • Lösemittel- und wasserbasierte 2K-Epoxidfarben

Welche Farbe genau in Ihrem Fall die beste Option ist, kann Ihnen der Experte sagen.

Gipsglattstrich selber machen oder einen Experten beauftragen?

Der Gipsglattstrich ist ein sehr anspruchsvoller Putz und zur korrekten Verarbeitung und zum gekonnten Auftragen benötigt man Erfahrung. Wer also ein wirklich professionelles Ergebnis erzielen möchte, der sollte unbedingt einen Experten mit der Arbeit betrauen.

Denn egal, wie geschickt Sie auch sein mögen, wahrscheinlich haben Sie mit Gipserarbeiten keine Erfahrung. Das Resultat können dann gewellte Wände, sichtbare Ansätze und Unregelmässigkeiten sein. Da der Gipsglattstrich gerade durch die Perfektion und seine makellose Glätte besticht, wären Fehler bei der Handhabung fatal.

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Ganz abgesehen davon hat der Fachmann natürlich auch alles nötige Werkzeug, kennt sich mit Materialien, Grundierungen, geeigneten Farben, etc. bestens aus und kann Sie korrekt beraten. Gerade für Decken, aber auch für hohe Wände, benötigt man spezielle Gipserstelzen oder ein Gerüst. Dies hat der Laie natürlich nicht zur Hand.

Gipsglattstrich-Kosten

Natürlich hängen die Gipsglattstrich-Kosten von verschiedenen Faktoren ab. So spielen z.B. die Grösse der zu behandelnden Fläche, deren Zustand, der Schwierigkeitsgrad und die gewünschten Sonderarbeiten eine wichtige Rolle bei der Ermittlung der Gipsglattstrich-Kosten.

Als Richtwert können Sie davon ausgehen, dass ein professioneller Gipser ca. CHF 25.- pro Quadratmeter berechnet. Soll nach dem Auftragen des Gipsglattstrichs die Wand auch noch gestrichen werden, so kostet ein zweimaliger Anstrich in der Regel einen Aufpreis von circa CHF 10.- pro Quadratmeter.

So finden Sie den richtigen Experten für den Gipsglattstrich

Suchen Sie nach mindestens zwei Gipsern in Ihrer Nähe und bitten Sie diese um einen Kostenvoranschlag. Geben Sie dabei alle Details Ihres Projektes so genau wie möglich an – also Grösse, Zustand des Untergrundes, ob es viele komplizierte Kanten, Nischen, Vorsprünge, etc. gibt oder ob die Wand so gut wie glatt ist. Auch die Anzahl der Fenster sollten Sie dem Gipser mitteilen.

Bitten Sie stets darum, alle Rechnungsposten einzeln aufzuführen, damit Sie dann die Offerten auch wirklich fair vergleichen können. Und schliesslich ist es immer eine gute Idee, die Bewertungen und Meinungen anderer Kunden mit einzubeziehen. Diese finden Sie in der Regel auf der Webseite des Anbieters oder in spezialisierten Bewertungsportalen.

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Mit den Informationen aus diesem Beitrag, den verschiedenen Offerten und den Bewertungen anderer Kunden, sollte es kein Problem für Sie sein, den passenden Handwerker zu finden. Wir wünschen schon mal viel Erfolg!

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Artikelbild © olgasun / 123rf.com

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[…] haben auch einen Spezialartikel über Gipsglattstrich, in dem diese besondere Art des Verputzes genauer erläutert wird. Zum Thema Decke verputzen finden […]