Dach
Dachbegrünung einer Bibliothek

Dachbegrünung – die Vor- und Nachteile

Eigentlich ist es so naheliegend: Da gibt es eine brachliegende Fläche mit interessanter Quadratmeterzahl und in vielen Fällen einen direkten Zugang – doch aktuell sind nur wenige Dächer mit einer Dachbegrünung versehen. Dachbegrünung? Ja, Sie haben richtig gelesen!

11 April 2018

In diesem Artikel widmen wir uns den Hausdächern und deren Bepflanzung, der sog. Dachbegrünung. Denn warum sollten die meist mit Dachziegeln oder (im Falle von Flachdächern) Teerpappe ausgestatteten Flächen nicht in den ökologischen Kreislauf mit einbezogen werden? Wir haben daher einmal nachgeforscht, welche Vorteile ein sogenanntes Gründach mit sich bringt und wo eventuell auch Nachteile für den Hausbesitzer liegen.

Vorteile der Dachbegrünung

Beginnen wir mit den vielen Vorteilen, die eine Dachbegrünung mit sich bringt. Zum einen wäre da der Schutz der Dachabdichtung. Eine Dachbegrünung stellt einen überaus effektiven mechanischen Schutz dar, der zuverlässig UV-Strahlung absorbiert und dadurch die Lebensdauer des gesamten Daches verlängert. Ein weiterer wesentlicher Punkt ist die nachgewiesene Verbesserung des Raumklimas durch ein Gründach. Da eine bepflanzte Dachfläche Regenwasser ähnlich einem Schwamm speichert, wird so ohne weiteres Zutun in warmen Sommermonaten der Raum unter dem Dach abgekühlt. In vielen Fällen wird durch die Kraft der Natur eine Klimaanlage obsolet. Und auch im Winter schöpft ein Gründach sein Potential voll aus. Je nach Aufbau der Dachbegrünung kann eine Dämmwirkung erzielt werden, die einem bis zu 80 mm dicken Dämmstoff der Wärmeleitgruppe 040 entspricht!

Weniger für den Hausbesitzer als denn für die öffentlichen Kläranlagen entlastend ist der nächste positive Effekt. Ein begrüntes Dach hält mehr als die Hälfte des jährlichen Niederschlages zurück und lässt das Regenwasser direkt wieder verdunsten. So muss weniger Wasser über die Kanalisation abgeführt werden.

Insbesondere in Städten mit hoher Feinstaubbelastung sorgen begrünte Dächer für eine klimatische Verbesserung, in dem sie Staub und Schadstoffpartikel aus der Luft filtern. Auch die leider in viel zu hohem Masse vorhandenen, versiegelten Flächen werden durch Dachbegrünungen aufgebrochen. Dadurch wird einer Aufheizung der Stadt entgegengewirkt und gleichzeitig ein Rückzugsraum für Pflanzen und Tiere geschaffen. Nicht zuletzt soll hier auf den optischen Effekt einer Dachbegrünung hingewiesen werden. Ein kleines Naturreservat auf dem eigenen Dach sieht toll aus – und kann gerade bei Flachdächern wunderbar als Wohnraumerweiterung verwendet werden.

Jetzt Offerten von Gärtnern erhalten

Nachteile der Dachbegrünung

Wo Licht ist, ist immer auch Schatten. Dies gilt natürlich auch für begrünte Dächer. Ein wesentlicher Nachteil für Hausbesitzer: Begrünte Dächer können ganz schön ins Geld gehen! Je nach Aufbau und Ausprägung des Daches entstehen für den Grundaufbau hohe Kosten, die sich nur sehr langsam amortisieren. Gerade bei Spitzdächern werden eine besondere Konstruktion und ein spezielles Pflanzsubstrat benötigt. Nicht zu vergessen: Die Pflege Ihrer Dachbegrünung! Abhängig von den verwendeten Pflanzen ist ein regelmässiger Schnitt nötig, was den Pflegeaufwand im Gegensatz zu einem konventionellen Dach wesentlich erhöht.

Fazit
Ein begrüntes Dach ist zweifelsfrei ein optisches Highlight mit vielen einzigartigen Vorteilen für Mensch, Natur und Umwelt. Wer die stellenweise hohen Anschaffungskosten und den regelmäßigen Pflegeaufwand nicht scheut, der wird mit einem Biotop voller Leben auf dem eigenen Dach belohnt.

Abonnieren
Benachrichtige mich bei

1 Kommentar
Oldest
Newest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments

[…] auf begrünte Dächer und Fassaden – auch privater Wohngebäude. In unserem Artikel „Dachbegrünung – die Vor- und Nachteile“ haben wir alle wichtigen Informationen aufgelistet. Und wem doch eine Sanierung des eigenen […]