Finanzen & Recht
Kleines Modellhaus auf einem Tisch neben einem Haustürschlüssel.

So funktioniert es: Die 4 wichtigsten Strategien zur günstigen Baufinanzierung

Was ist für eine günstige Baufinanzierung nötig? Es gibt verschiedene Strategien, um dabei zu sparen. Wir stellen Ihnen die wichtigsten Tipps und Tricks vor.

11 Februar 2020

Der Bau oder Kauf einer Immobilie ist heute der Traum sehr vieler Haushalte. Doch Häuser und auch Wohnungen sind gerade in beliebten Lagen nicht unbedingt günstig. Aus diesem Grund ist es wichtig, die eigene Baufinanzierung so günstig wie möglich zu gestalten.

Doch wie lässt sich das Ganze erreichen und was ist dabei genau zu beachten? Nachfolgend sollen die vier wichtigsten Strategien zu einer günstigen Baufinanzierung genauer vorgestellt werden.

1. Wunschimmobilie mit finanziellen Möglichkeiten in Einklang bringen

Zunächst ist es unerlässlich, die Suche nach einer passenden Immobilie oder einem passenden Bauprojekt sehr sorgfältig anzugehen. In einem ersten Schritt sollten Kreditnehmer checken, wie viel Geld ihnen monatlich für die Rückzahlung der Finanzierung zur Verfügung steht. Zu diesem Zweck werden die regelmässigen Einnahmen den jeweiligen Ausgaben gegenübergestellt.

Die Ausgaben setzen sich oft aus den folgenden Punkten zusammen:

  • Miete und Nebenkosten
  • Energiekosten (Strom)
  • Lebenshaltung (Lebensmittel, Hygiene, Kleidung)
  • Freizeit (Kinobesuche, Ausflüge, Clubs)
  • Versicherungen
  • Auto

Zusätzlich es ist sinnvoll, eine Notreserve einzuplanen, um am Ende wirklich auf eine Rate zu kommen, die sich auch bei finanziellen Engpässen ohne Probleme begleichen lässt.

Ist die mögliche Rate bekannt, lässt sich über eine Faustformel grob berechnen, welcher Kredit am Ende möglich ist. So sollten die Kosten für die Immobilie ein Drittel des eigenen Einkommens nicht überschreiten. Wenn die errechnete mögliche Rate höher als ein Drittel des Einkommens liegt, ist das Ganze dauerhaft nicht tragbar. Zudem gehen viele Tragbarkeitsrechner von Banken ebenfalls davon aus, dass darüber liegende Kostenpunkte nicht über einen langen Zeitraum sicher zu stemmen sind. Wer die mögliche Rate zudem auf 15 Jahre hochrechnet und verzehnfacht, kann ungefähr erkennen, wie viel Haus er sich leisten darf.

Nun ist es wichtig, ein Immobilienprojekt zu finden, welches in dieses Budget passt.

2. Finanzierungsanbieter vergleichen und günstiges Angebot finden

Geht es um die Wahl des Kreditanbieters, sollte ein Vergleich an erster Stelle stehen. Denn bei Laufzeiten von 10 Jahren (gängige Laufzeiten für Hypotheken) können selbst kleine Zinsunterschiede eine grosse finanzielle Wirkung ausmachen. Das wichtigste Kriterium ist und bleibt dabei der Zinssatz der einzelnen Anbieter. Wer hier alle wichtigen Leistungsmerkmale in einem Angebot findet und zudem einen günstigen Zinssatz nutzt, kann den Traum vom Eigenheim günstig durchziehen.

Tipp: Es ist übrigens auch im Nachhinein wichtig, die Vorteile eines Vergleichs zu nutzen. So lässt sich beispielsweise die eigene Hypothek ablösen. Sollte die Zinsbindung ablaufen, ist es also durchaus möglich, durch einen Wechsel zu einem günstigeren Anbieter die Kosten noch einmal zu senken und den Kredit dort abzuzahlen.

3. Laufzeit der Hypothek an das Zinsniveau anpassen

In Bezug auf die Laufzeit einer Hypothek haben Kreditnehmer zu Beginn verschiedene Optionen. Sie können sich für eine Libor-Hypothek, eine variable Hypothek oder für eine Festhypothek entscheiden. In den meisten Fällen ist eine Festhypothek sicherlich eine gute Lösung, denn diese verspricht Planungssicherheit über die gesamte Laufzeit. Doch sollte die Laufzeit der Hypothek stets an das jeweilige Zinsniveau angepasst werden:

  • Niedriges Zinsniveau: Liegt das allgemeine Zinsniveau bereits niedrig, spricht nichts gegen Hypotheken mit längeren Laufzeiten. In diesen Fällen besteht so nämlich die Möglichkeit, sich die niedrigen Zinsen über einen langen Zeitraum zu sichern. Was in dieser Zeit auf dem Geldmarkt passiert, bleibt davon völlig unberührt.
  • Hohes Zinsniveau: Bei einem allgemein hohen Zinsniveau ist es hingegen nicht so interessant, sich lange zu binden. In diesem Fall kommen entweder Festhypotheken über kurze Zeiträume oder auch Libor-Hypotheken infrage, die zwar festgelegt werden, sich aber am allgemeinen Zinsniveau orientieren. Zudem ist es häufig möglich, innerhalb der ersten 3-5 Jahre in eine Festhypothek zu wechseln, sofern sich das Zinsniveau wieder absenkt.

Wer sich hier der Situation geschickt anpasst, kann am Ende die Weichen für eine erhebliche Zinsersparnis stellen. Umgekehrt bedeutet dies natürlich auch, dass eine falsche Entscheidung über einen langen Zeitraum hinweg teuer werden kann.

4. Je mehr Eigenkapital, desto besser

Eigenkapital ist bei Baufinanzierungen stets gerne gesehen. Dies liegt an der Tatsache, dass Eigenmittel die Ausfallwahrscheinlichkeit für eine Hypothek deutlich absenken. Dementsprechend sind Banken eher bereit, überhaupt einen Kredit zu vergeben. Ferner hat die Höhe der Eigenmittel jedoch auch einen wichtigen Einfluss auf die Zinsen. Auch hier gilt die Argumentationskette: Mehr Eigenkapital bedeutet ein geringeres Ausfallrisiko. Dies belohnen die Banken wiederum mit geringeren Zinssätzen, die sich schnell bei der Rückzahlung bemerkbar machen.

Auch Eigenleistungen können als Eigenmittel anerkannt werden (wenn auch nicht als harte Eigenmittel). Gerade beim Hausbau kann es deshalb sinnvoll sein, das eigene handwerkliche Geschick in die Waagschale zu werfen. Einige Banken erkennen Eigenleistungen als Eigenkapital an und senken so eventuell abermals den Zinssatz.

Abbildung 1: Passt das eigene Traumhaus auch zum Budget? Diese Frage sollte sich jeder Käufer stellen, um am Ende nicht zu viel zu bezahlen. Bildquelle: @ Philipp Berndt / Unsplash.com

Günstige Hypotheken sind nicht unmöglich

Abschliessend lässt sich festhalten, dass es gar nicht so schwierig ist, eine günstige Hypothek zu finden. Wer den Markt genau beobachtet und die verschiedenen Angebote vergleicht, hat bereits einen der wichtigsten Schritte getan. Darüber hinaus ist es wichtig, im Vorfeld das eigene Budget und die gewünschte Immobilie im Bereich der Kosten miteinander in Einklang zu bringen. Ein weiterer Schritt besteht darin, die Art der Hypothek und eine etwaige Zinsbindung so zu wählen, dass sie in der jeweiligen Zinssituation die maximale Ersparnis mit sich bringt.

Zu guter Letzt sollte auch das Eigenkapital nicht vernachlässigt werden. Auch, wenn viele Finanzierungen mit 10% harten Eigenmitteln vergeben werden, sind Eigenkapitalanteile von 15-25% die deutlich bessere Wahl. In solchen Szenarien werden häufig günstigere Kredite vergeben und darüber hinaus fällt auch die Rückzahlung bei weitem nicht so hoch aus. Werden alle Aspekte bei der Planung miteinbezogen, lässt sich das Projekt Baufinanzierung den eigenen Bedürfnissen anpassen und zudem günstig realisieren.

Artikelbild @ Tierra Mallorca / Unsplash.com

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[…] bedeutet das für die Baufinanzierung? Wer ein Grundstück oder eine Immobilie erwerben möchte, sollte jetzt über eine langfristige […]