Bauplanung & Bauleitung
Ein typisches, rotes Schwedenhaus nahe Småland

Was ist ein Schwedenhaus?

In Schweizer Neubauquartieren ist es mittlerweile immer öfter anzutreffenden: das Schwedenhaus. Es gilt als eine der frühen Formen von Fertigteilhäusern und ist heute in beinahe unendlich vielen Varianten auf dem Schweizer Markt erhältlich. Das Schwedenhaus bietet dem Bauherren die Möglichkeit, auch etwas Individualität und Kreativität auszuleben und ist dabei nicht nur einfach «ein Haus», sondern auch ein bisschen Lebensstil.

6 März 2019

Erkennbar sind Schwedenhäuser heute nicht mehr unbedingt nur an ihrer klassischen farblichen Gestaltung und den charakteristischen weissen Sprossenfenstern und Türrahmen. Längst gibt es dutzende andere Farben, die das klassische Schwedenrot (Falunrot) abgelöst haben. Ihre spezielle Bauweise erlaubt es, individuelle Planungswünsche in einem gewissen Ausmass zu berücksichtigen und eine sehr gute Energieeffizienz zu erreichen.

Ein Schwedenhaus ist im Vergleich zum Architektenhaus ein günstiger, dafür aber weniger individueller Weg, um sich den Traum vom Eigenheim zu verwirklichen.

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Schwedenhaus – die Bauweise

Das Schwedenhaus hat eine jahrzehntelange Tradition. Bereits nach dem Zweiten Weltkrieg entstand in Schweden eine Industrie, die günstige, standardisierte Fertigteilhäuser zum niedrigen Preis produzierte. Über die Jahrzehnte breitete sich das Schwedenhaus als Fertighaus über ganz Westeuropa aus und mit diesem Trend entwickelte es sich zu einer beliebten Wohnform im Bereich der Einfamilienhäuser.

Stand die traditionelle Holzbauweise (konkret eine Ständerbauweise mit Schalung) früher vor allem für Tradition und Gemütlichkeit, gibt es heute die Möglichkeit unter unendlich vielen Varianten auch moderne, dem Zeitgeschmack entsprechende Häuser zu wählen. Dabei reicht das Angebot von einfachen Landhäusern über prunkvolle Villen, Anwesen im New-England-Style bis hin zu kubisch-minimalistischen Domizilen.

Was spricht für und gegen ein Schwedenhaus?

Die Antwort ist klar: Schwedenhäuser ermöglichen flexibles und gleichzeitig sehr kosteneffizientes Bauen in einem kurzen Zeitraum.

In der Regel verfügen Schwedenhäuser über zwei Stockwerke, in denen die Wohnfläche verteilt wird. Zusätzlich ist es meist möglich, zusätzliche Räume, Veranden oder Giebel zu platzieren und so individuelle Wünsche zu verwirklichen. Auch wenn viele Bauherren noch das klassische, dem Original aus Småland nahekommende Aussehen wählen, kann auch eine moderne Fassade, sogar mit natürlich verwitterndem Holz, oder ein markantes Flachdach gewählt werden.

Da das Schwedenhaus ein Fertighaus ist, verfügt es nur optional über einen Keller, was die Baukosten niedrig hält. In den meisten Fällen werden Schwedenhäuser an einem Unternehmenssitz in der Schweiz geplant, bestellt und anschliessend in Skandinavien innert weniger Wochen produziert. Um den Transport, Import und den Aufbau kümmert sich der Unternehmer. Die günstigsten Angebote beginnen für ein Schwedenhaus bei rund Fr. 200’000.–, je nach Ausbaustufe und Ausstattung sind allerdings schnell Fr. 300’000.– bis Fr. 400’000.– erreicht.

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Worauf sollten Bauherren achten?

Ein Schwedenhaus ist ein Fertighaus in Holzbauweise, wenn es steht sind Umbauten insbesondere an der Aussenfassade nur mehr sehr eingeschränkt möglich. Umso wichtiger ist es daher hochwertige Baustoffe zu verwenden. Konkret sind langsam wachsende, nordische Hölzer (z. B.: skandinavische Fichte, nordische Kiefer) die beste Wahl, da sie einerseits eine hohe Stabilität und Langlebigkeit, andererseits aber auch eine ideale Wärmedämmung und -speicherung garantieren. Das Holz sollte aus Kammertrocknung stammen, um einen etwaigen Schädlingsbefall ausschliessen zu können.

Im Vergleich zu gemauerten Häusern benötigt die Fassade eines Schwedenhauses besondere Aufmerksamkeit: Sie schützt, wie bei allen Gebäuden, vor dem Eindringen der Witterungseinflüsse. Bauherren sollten bei der Auswahl ihres Schwedenhauses unbedingt auf ein raues Holz für die Fassadengestaltung achten: Nur so kann der Anstrich tief in das Holz eindringen und schützt das Gebäude für etwa 10 bis 15 Jahre bis zum nächsten professionellen Anstrich.

Bauherren sollten bereits frühzeitig das Baugesuch einreichen, da vor allem auffällige Fassadengestaltungen häufig erst nach Anpassungen an das Ortsbild eine Baubewilligung erhalten.

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Artikelbild © almgren / 123rf.com

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