Fenster
Fenstersicherung gegen Einbruch

Diese Fenstersicherungen gegen Einbruch sollten Sie kennen!

Zeitgenössische Wohnbauten gleichen heute immer mehr einem gläsernen Korpus.

25 April 2018

Bodentiefe Fenster, Panoramafenster im Erdgeschoss und verschiedene Terrassentüren am Haus sorgen dafür, dass die Verbindungen zwischen dem Innenraum einer Immobilie und dem Garten fließend sind. Doch die offene Gestaltung hat ihren Preis. Denn gerade Keller und Erdgeschosse sind beliebte Einstiegsmöglichkeiten für Einbrecher. Deswegen kommen Hausbesitzer kaum um einbruchsichere Fenster herum. Wir haben die Tipps für das kleine und grosse Budget.

Das Fenster als Schwachstelle

Zunächst einmal gilt: Während Haustüren heute mit Mehrfachsicherungen daherkommen und schwer zu knacken sind, sind Fenster in einem Haus immer Schwachstellen, wenn es um das Thema Sicherheit geht. Ist ein normales Fenster im Einfamilienhaus gekippt, hat der Einbrecher das Element in Sekundenschnelle ausgehebelt und befindet sich im Hausinneren. Je nach Zustand eines Fensters oder Terrassentüre geht das auch bei geschlossenen Elementen schnell. Allerdings weiss man heute, dass Einbrecher nicht viel Zeit für einen Einbruch haben. Sind sie nach drei Minuten nicht im Haus, fliehen sie.

So sichern Sie Ihre Fenster vor Einbruch!

Einfache Fensterbeschläge oder Pilzkopfverriegelungen: Was ist sicherer?

Ältere Fenster sind häufig mit einfachen Beschlägen, sogenannten Rollzapfen, ausgestattet. Hier besteht ein hohes Risiko, dass sich Einbrecher einfach Zugang zum Haus verschaffen, da solche Fenster leicht auszuhebeln sind. Sicherer dagegen ist ein Beschlag mit Pilzkopfverriegelung. Diese Beschläge sind mit Zapfen in Pilzform und Schliessteilen bestückt. Sobald sich der Pilzzapfen in das Schliessteil einhakt, lässt er sich nicht von aussen so leicht öffnen.

Die Nachrüstung alter Fenster ist allerdings meistens nur mit hohem Aufwand möglich. Der Fensterflügel muss komplett ausgebaut und der neue Beschlag in die bereits vorhandene Aussparung eingebracht werden. Nicht immer passt das. Dann sollte man andere Systeme wie zum Beispiel Schutzriegel in Betracht ziehen, die sich nachträglich von innen auf einen Fensterrahmen setzen lassen.

Tipp: Viele Diebe versuchen tagsüber einzubrechen, wenn sich scheinbar niemand im Haus befindet. Also auch tagsüber Terrassentüren und Fenster verschliessen, wenn man das Haus verlässt.

Die Fensterkippsicherung: Schutz auch bei geöffnetem Fenster

Schnell nochmal zum Supermarkt? Oder kurz die Kinder von der Schule abholen? Viele von uns vergessen es schlicht, Fenster auch beim kurzen Weggehen zu sichern. Mit speziellen Fenstersicherungen schafft man dennoch die Möglichkeit, dass das Fenster auch im gekippten Zustand vor Einbruch sicher ist. Neben klassischen Fensterschlössern, die sich meistens an der Unterkante des Fensters befinden, stehen Sperrbügel oder Mehrfachverrieglungen des Fensterelements zur Verfügung. Durch dies zusätzliche Sicherung lassen sich die Fensterrahmen nicht so einfach aushebeln.

Abschliessbare Fenstergriffe

Fenstergriffe, die sich abschließen lassen, sind ein wirksames Mittel gegenüber Einbrechern. Doch genau die fehlen in vielen Haushalten. Der Grund: Viele Hausbesitzer denken immer noch, dass Diebe vor allem die Fensterscheiben einschlagen. Doch die heutigen Scheiben bieten einen grösseren Widerstand und sind nicht so leicht durchzuschlagen. Dazu entstehen Geräusche, die Hausbewohner oder Nachbarn aufschrecken könnten.

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Abschliessbare Fenstergriffe lassen sich nicht nur bei einem neuen Fenster mitliefern, sondern können von Fachbetrieben ebenfalls an bestehenden Fenstern nachgebaut werden – viele Materialien und unterschiedliche Fenstermodelle inklusive. Dabei sorgt das Schloss dafür, dass sich der Griff nicht mehr drehen lassen kann. Moderne Modelle sind bereits mit einem speziellen Alarm ausgestattet, so dass sie einen lauten Ton von sich geben, sobald man versucht, den Griff zu manipulieren. Übrigens: Viele der heutigen Modelle funktionieren auch im gekippten Zustand. Sprechen Sie dazu am besten mit einem Fachbetrieb.

Verbundsicherheitsglas: Wirksamer Einbruchschutz

Fakt ist: Wenn sich Fenster nicht aushebeln lassen, können sie immer noch mit einem schweren Gegenstand durchgeschlagen werden. Wenn es um wirksamen Einbruchschutz der Fensterscheibe geht, kommt nur ein Verbundsicherheitsglas in Frage. Es besteht aus zwei oder manchmal drei Scheiben mit einer in der Mitte befindlichen Folie, die aus Polyvinylbutyral (PVB) oder Ethylenvinylacett (EVA) besteht. Hierbei handelt es sich um eine reissfeste Folie, die beim Durchschlagen der Scheibe dafür sorgt, dass die Scherben an der Folie haften bleiben und die Folie nicht reisst. Einbrecher haben auf diese Weise keine Chance, ins Innere des Gebäudes zu greifen. Schöner Nebeneffekt: Sie sind auch ein sicherer Fensteraufbau, wenn Kinder im Haus sind. Sollte eine Scheibe durch einen Unfall beschäftigt werden, ist die Verletzungsgefahr durch die Folie deutlich geringer als es bei üblichen Scheiben der Fall ist.

Übrigens: Sicherheitsfolien lassen sich auch bei bestehenden Fenstern nachrüsten. Ihr Fensterbauer kennt sich aus!

Teleskopstangen: Nicht immer schön, aber effektiv!

Möglicherweise nicht so hübsch, aber auf jeden Fall ein sicherer Einbruchschutz, sind die sogenannten Teleskopstangen. Mit ihnen lassen sich solche Fenster sichern, die nach innen aufgehen. Dabei wird die Stange innerhalb der Fensterlaibung in das Mauerwerk fest eingesetzt. Durch das Eindrücken eines Druckzylinders ist die Stange fest in der Laibung gesichert und lässt sich mit einem Schlüssel entfernen, sobald man das Fenster öffnen möchte. Vorteil: Weil die Stange von aussen sichtbar ist, ist sie für Einbrecher bereits optisch eine wirksame Abschreckung.

Gitterrostsicherung und Fenstergitter für Keller

Viele Einfamilienhäuser sind mit zusätzlichen Kellergeschossen gebaut, die sogenannte Luftschächte beinhalten. Auch auf diesem Weg können sich Einbrecher unbemerkt Zutritt zur Wohnung verschaffen. Verschiedene Anbieter bieten Gitterrostsicherungen an, die den Schacht von oben durch einen Rost verschließen.

Auch Kellerfenster mit vertikaler Ausrichtung werden häufig mit einem Fenstergitter aus Stahl versehen. Meistens sind sie in Edelstahl gefertigt, feuerverzinkt und pulverbeschichtet. Dazu sind sie mittlerweile in vielen unterschiedlichen Designs erhältlich, die zu jedem Haustyp passen.

Wie kann ich mich sonst noch gegen Einbrecher schützen?

Natürlich gibt es auch abseits von der eigentlichen Technik rund um das Fenster Möglichkeiten, sich vor Langfingern zu schützen.

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Hier unsere Tipps im Überblick:

  • Licht: Es wehrt sowohl im Inneren eines Hauses als auch Aussen angebracht Einbrecher ab und ist ein bewährter Schutz. Im Haus lassen sich dazu Zeituhren an Lampen schalten, damit im Laufe eines Abends immer unterschiedliche Zimmer beleuchtet sind. Aussen haben sich Bewegungsmelder an neuralgischen Punkten bewährt.
  • Rollos: Von aussen montierte Rollos sind ein weiterer Schritt für einen Einbrecher, in ein Haus zu gelangen. Denn das Rollo muss zunächst einmal vom Fenster entfernt werden. Heutige einbruchhemmende Modelle machen das allerdings immer schwerer. Weiterer Tipp: Am Tag oder während eines Urlaub gehören Rollos hochgezogen. Sie suggerieren sonst, dass sich niemand im Haus befindet.
  • Abwesenheit während Urlaub: Sie sind auf dem Sprung zu einer Reise? Auch wenn es schwerfällt: Am besten veröffentlichen Sie nichts dazu in den sozialen Netzwerken. Manche Einbrecher spüren diese Informationen aus und wissen dann um leerstehende Häuser. Auch überfüllte Briefkästen sollten Sie versuchen zu vermeiden. Hier am besten einen Nachbarn bitten, die Post regelmäßig zu leeren und die Tageszeitung für den Zeitraum abbestellen.
  • Alarmanlagen: Vor allem sichtbar am Haus angebrachte Alarmanlagen suggerieren dem Einbrecher, dass man ihn erwischen könnte. Auch Kameras bieten einen Schutz. Aber Achtung: Auf eine Attrappe sollten Sir verzichten, denn die erkennt der erfahrene Einbrecher.
  • Hunde: Am Ende ist dies eine Geschmacksfrage, aber Hunde, die bellen, schrecken auf jeden Fall ab.

 

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[…] Dreifachverglaste Fenster haben aber noch mehr Vorteile als die alleinige Wärmedämmung. Ein wichtiger Punkt ist der Einbruchsschutz. Dreifachverglaste Fenster bieten zunächst per se keinen zusätzlichen Schutz, auch wenn sich drei Scheiben weniger leicht von Einbrechern durchschlagen lassen. Aufrüsten lassen sich aber solche Scheiben zum Beispiel über eine zusätzliche innenliegende Folie, die dafür sorgt, dass beim Zerschlagen der Scheibe, die Folie nicht reisst und auf diese Weise kein Durchgriff stattfinden kann. Viele Informationen dazu finden Sie in unseren Ratgeberartikel „Diese Fenstersicherungen gegen Einbruch sollten Sie kennen!“ […]

[…] sich für das Thema „Einbruchschutz“ interessieren, legen wir Ihnen den Artikel „Diese Fenstersicherungen gegen Einbruch sollten Sie kennen!“ ans […]

[…] Fenster sind in zeitgenössischen Bauteilen Elemente, die aufgrund der guten Wärmedämmung immer großzügiger eingesetzt werden – denn mit ihnen fällt nicht nur viel Licht ins Haus, sondern die Übergänge zwischen Innenraum und Gartenbereich lassen sich fließend gestalten. Doch die großen Fensterelemente ziehen leider auch Einbrecher an. Denn sie ermöglichen einen scheinbar einfachen Zugang ins Haus. Allerdings schützen verschiedene Systeme vor einbruchsicheren Fenstern. Im Artikel haben wir Möglichkeiten zusammengefasst, Fenster vor Einbruch zu schützen.  […]