Garten
Nahaufnahme einer Rasenstelle stellenweise kahl mit Rasensamen.

Alles Wichtige zum Thema Rasen säen

Die Basis für einen tollen Garten ist fast immer ein passender Rasen. Wir zeigen Ihnen hier, was Sie über das Rasen-Säen und die damit verbundenen Kosten wissen sollten.

21 Oktober 2019

Sie haben gerade ein Haus gebaut und dieses steht jetzt einsam inmitten eines unbepflanzten und ziemlich tristen Grundstücks? Der alte Rasen ist in schlechtem Zustand und soll erneuert werden? Sie haben den Garten umgestaltet und eine neue Grünfläche soll her? In all diesen und natürlich auch vielen anderen denkbaren Situationen kann das Rasen-Säen notwendig sein. Denn obwohl Sie natürlich auch Rollrasen verlegen lassen können, so ist dies doch deutlich kostspieliger. Mehr zum Thema Rollrasen finden Sie übrigens in diesem Beitrag.

Was das Rasen-Säen angeht, ist das Thema aufjedenfall komplexer, als es auf den ersten Blick aussieht. Es gibt verschiedene Rasensorten, die jeweils für andere Bedingungen geeignet sind. Bedenken Sie auch, wann Sie den Rasen am besten aussäen und wie Sie dafür sorgen können, dass das Resultat am Ende wirklich optimal ist.

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Wichtige Vorüberlegungen vor dem Rasen-Säen

Als erstes sollten Sie unbedingt die Lage der Fläche, auf der Sie den Rasen säen möchten, analysieren. Liegt die Fläche im Grossen und Ganzen in der Sonne oder ist die Lage eher schattig? Dieser Punkt ist entscheidend dafür, für welche Grassorte Sie sich entscheiden. Es gibt Grassorten, denen viel pralle Sonne weniger ausmacht als empfindlicheren Arten.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist auch die Bodenbeschaffenheit, denn es gibt selbstverständlich genügsamere Sorten und solche, die einen hohen Pflege- und Düngeanspruch haben.

Ebenfalls sehr wichtig ist, dass Sie sich im Klaren darüber sind, wie der Rasen später vornehmlich genutzt werden soll. Denn natürlich gibt es belastbare Sorten und weniger belastbare Optionen. Ein gutes Beispiel ist ein Rasen, auf dem später Kinder spielen und toben werden. Ein rasantes Fussballspiel unter Freunden nimmt einen Rasen ganz schön mit. Zum Glück ist dies allerdings kein Problem, denn es gibt spezielle Sorten, die sehr belastbar sind. Man nennt diese Art Rasen oft auch Nutzrasen.

Auch wenn also eventuell die empfindlicheren Zierrasen schicker aussehen, raten wir Ihnen in diesem Fall eher auf funktionelle als auf ästhetische Aspekte Rücksicht zu nehmen. Denn was nützt der schönste Zierrasen, der nach einem Nachmittag Fussballspielen bereits mitgenommen aussieht und nach einem Sommer praktisch zerstört ist.

Umgekehrt kann es ja auch nicht Sinn und Zweck der Aktion Rasen-Säen sein, dass die Kinder hinterher kaum den Rasen betreten dürfen, geschweige denn so richtig schön Toben dürfen. Bleiben Sie in Ihrer Einschätzung also unbedingt realistisch.

Ein weiterer Grund, der für einen robusteren Rasen spricht, ist der hinterher notwendige Pflegeaufwand. Erkundigen Sie sich hier beim Experten. Denn natürlich sehen viele Rasensorten nur dann gut aus, wenn sie nahezu professionell gepflegt werden. Und das ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Auch wenn es vielleicht nicht so weit geht, wie die Karikatur des Fanatikers, der den feinen Golfrasen mit einer Nagelschere beschneidet, so ist doch ein zum Teil erheblicher Aufwand nötig, um die perfekte Rasenfläche sein Eigen zu nennen. Zudem gibt es auch Grassorten, die einen trockenen Sommer mit wesentlich weniger Giessen überstehen als andere Rasensorten.

Wie Sie sehen, die Entscheidung für den richtigen Rasen ist alles andere als einfach und als Laie steht man schnell etwas ratlos vor dem Projekt Rasen-Säen.

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Vorbereitung des Untergrunds für das erfolgreiche Rasen-Säen

Haben Sie den richtigen Rasen gefunden, so können Sie sich in der Theorie an das Rasen-Säen machen. Allerdings ist es hier ein Unterschied, ob ein völlig neuer Rasen gesät werden soll – etwa nach einem Neubau – oder ein Bestandsrasen ersetzt werden soll. Beide Projekte haben Ihre Tücken.

Im Falle des Neurasens nach einem Hausbau ist eines der grössten Probleme, dass der Boden typischerweise durch Bauabfälle, Nägel, Beton, Chemikalien, etc. verunreinigt ist. Entsprechend muss also eventuell erstmal jede Menge Vorarbeit geleistet werden.

Sollte es sich um einen Bestandsrasen handeln, der ersetzt werden soll, so sieht es auch nicht viel einfacher aus, denn der alte Rasen muss natürlich erstmal entfernt werden – und das ist echte Knochenarbeit. Denn es gilt ebenso Steine, alte Wurzeln und ähnliches zu entfernen. Mehr zum Thema Rasen entfernen finden Sie in diesem Beitrag.

Bevor es dann ans Rasen-Säen geht, muss der Untergrund vorbereitet werden. Dies bedeutet, dass der Boden von den oben genannten Fremdkörpern befreit sein muss und zudem aufgelockert werden sollte. Bevor die neue Rasensaat aufgebracht wird, muss die Fläche absolut ebenerdig sein, denn sonst ärgern Sie sich hinterher über einen welligen und unregelmässigen Rasen. Bei sehr schwerem Boden ist es ratsam, den Boden mit etwas Sand zu durchsetzen. Dies dient auch der Drainage (Wasserabfluss). Ideal ist es, wenn Sie vor dem Aussäen den Boden ein bis zwei Wochen ruhen lassen können.

Wer wirklich professionell vorgehen möchte, der prüft vor der Aussaat den PH-Wert des Bodens. Dieser sollte auf keinen Fall unter 5,5 liegen. Die Prüfsets gibt es im Handel zu kaufen und sie sind nicht teuer. Wir raten also, diese geringen Kosten nicht zu scheuen, um auf Nummer sicher zu gehen. Liegt der PH-Wert unterhalb des empfohlenen Wertes, so kann man durch das Aufbringen von Gartenkalk mit anschliessender guter Bewässerung einfach und unkompliziert Abhilfe schaffen.

Der Idealfall ist natürlich nährstoffreicher Mutterboden. Hat man diesen auf dem Grundstück, so ist man fein raus und eine weitere Vorbereitung des Bodens ist nicht nötig. Sollte dies nicht der Fall sein, sollten Sie unbedingt ca. eine Woche vor der geplanten Aussaat Rasendünger oder einen sogenannten Bodenaktivator ausbringen. Diesen gibt es auch in Bio-Qualität aus 100% natürlichen Bestandteilen. Er eignet sich somit nicht nur für Rasen sondern auch für Gemüsebeete.

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Nun ist also der Untergrund perfekt vorbereitet und es kann ans Rasen-Säen gehen.

So sollten Sie beim Rasen-Säen vorgehen

Bevor Sie das Saatgut ausstreuen können, muss der Boden eingeebnet werden. Hierzu gibt es verschiedene Methoden:

  • Festtreten der Erde mit den Füssen
    Hierzu marschieren Sie einfach Schritt für Schritt – quasi im Gänsemarsch – über die gesamte Fläche und treten die Erde so fest.
  • Verdichtung mithilfe eines Brettes
    Sie können auch ein Brett oder eine alte Bodendiele zur Hilfe nehmen.
  • Einsatz einer Gartenwalze
    Handelt es sich um grössere Flächen, so sollten Sie eine Gartenwalze in Betracht ziehen, denn sonst dauert das Ganze viel zu lange. Diese kann man sich oft leihen. Wenn Sie den Rasen vom Profi säen lassen, so hat dieser natürlich die nötigen Geräte.

Nun kann es ans Rasen-Säen gehen. Pro Quadratmeter rechnet man üblicherweise zwischen 25 und 50 Gramm. 25 Gramm Rasensamen sind in etwa das, was in eine kleine Hand passt. Wer geschickt ist kann also grosszügig mit einer Hand die Samen auswerfen. Allerdings ist das Ergebnis in der Regel nicht besonders regelmässig. Besser ist es, einen Aussaatwagen zu benutzen. Dieser wird längs und quer über die Fläche gerollt und der Rasen wird somit wesentlich gleichmässiger und das Resultat lückenlos.

Tipp: Mischen Sie Samen und Sand zu gleichen Teilen. Denn wenn dann danach gegossen wird, haftet der Samen besser am feuchten Sand. Denn Rasensamen sind sehr leicht und können schnell weggeweht werden. Deshalb sollte es am Tage des Rasen-Säens unbedingt windstill sein.

Rasensamen sind sogenannte Lichtkeimer, d.h. man darf auf keinen Fall nach dem Aussäen eine dicke Erdschicht drüberwerfen. Eine dünne Auflage ist möglich und auch ratsam, weil sonst die leckeren Samen schnell von pfiffigen Vögeln aufgefressen werden. Allerdings sollte diese nicht dicker als maximal einen halben Zentimeter sein.

Nach dem Rasen-Säen sollte der Samen angedrückt werden – mit den gleichen Methoden wie oben beschrieben.

Zum Schluss muss dann die Fläche bewässert werden. Der Sprühstrahl sollte hierzu unbedingt sehr fein sein. Übertreiben Sie es aber bitte nicht – Pfützen sollten sich keine bilden! Wichtig ist ab jetzt, dass der Boden relativ feucht gehalten wird. Ist alles optimal, so zeigen sich nach etwa 10 Tagen die ersten zarten Halme.

Übrigens sollte der Rasen nicht mehr betreten werden. Dies gilt auch für Haustiere, wie z.B. Hunde. Diese würden durch die viele Erde ohnehin auch noch zum Buddeln angeregt.

Idealerweise erfolgt das erste Betreten, wenn der Rasen zum ersten Mal gemäht wird. Dieser Zeitpunkt ist erreicht, wenn das Gras gleichmässig mindestens sechs bis acht Zentimeter Höhe hat. Mähen Sie auf keinen Fall zu viel ab – ideal sind rund 4 cm.

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Rasen säen: Wann ist der beste Zeitpunkt?

Der beste Zeitpunkt ist das späte Frühjahr, also die Monate April und Mai. Sehr früh im Herbst geht auch noch, also z.B. im September. Zu vermeiden ist unbedingt, dass der junge Rasen Frost erleidet. Die Bodentemperatur sollte zudem gleichmässig sein und im zweistelligen Bereich liegen. Der Boden darf nicht austrocknen. Deshalb ist der Sommer ungeeignet – sonst müssten Sie Unmengen Wasser zum Giessen verbrauchen.

Rasen selbst säen oder den Profi machen lassen?

Wir nehmen an, Sie haben beim Lesen selbst festgestellt, dass das Thema Rasen säen ziemlich komplex ist und jede Menge Faktoren beachtet werden müssen. Wir raten Ihnen deshalb dazu, einen versierten Profi damit zu beauftragen. Dieser hat die Kenntnisse und die Erfahrungen sowie auch alle nötigen Hilfsmittel, um den Rasen erfolgreich anzulegen.

Holen Sie am besten mehrere Angebote bei Gartenbauern und Gärtnern in der Nähe ein und lassen Sie sich beraten. So werden Sie die optimale Lösung für Ihren Bedarf und die Gegebenheiten auf Ihrem Grundstück finden und viel Spass am neuen Rasen haben!

Artikelbild © stockwerkfotodesign / 123rf.com

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